Einsame Menschen: Aki Kaurismaekis neuer Film „Lichter der Vorstadt“ *****

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Ein sproeder, aber ergreifender Film: in ruhigen,langsamen Bildfolgen erzaehlt der finnische Meister-Regisseur Aki Kaurismaeki die Geschichte des Wachmanns Koistinen, eines „ewigen Verlierers“.

Koistinen ist Einzelgaenger, Freunde hat er keine und die stumme Zuneigung der Imbis-Verkaeuferin wehrt er traurig ab. Vielleicht gerade deshalb faellt er auf die Avancen einer huebschen Blondinen herein, die aber lediglich seinen Code und Schluessel will, um zusammen mit ihrem kriminellen Liebhaber ein Juwelen- Geschaeft auszurauben. Obwohl er dies nach dem Ueberfall erkennt, verraet er sie nicht, geht lieber ins Gefaengnis. Und auch nach seiner Entlassung bleibt er ein ungluecklich-unverschuldeter „Looser“. Melancholisch und still zeigt Kaurismaeki diesen einsamen Menschen und seine trostlose Umgebung in wunderbar auskomponierten Farb-Bildern. Es wird kaum gesprochen, stattdessen kontrastiern oder kommentieren TangoMusik oder Arien von Puccini (Manon Lescaut) das Geschehen. Ein Filmstil, der nicht zufaellig an den grossen franzoesischen Regisseur Robert Bresson erinnert. Obwohl man gelegentlich das Gefuehl hat, dass die gezeigte Tristesse etwas selbstverliebt wirkt, uberzeugt der Film insgesamt durch seine hohen aestethischen Qualitaeten und seine klare, direkte Menschlichkeit.