„Pan’s Labyrinth“:Spanischer Buergerkrieg als Horror-Fantasy****

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Ein ebenso bizarrer wie erschreckender Film: die Geschichte eines Teen- agers waehrend des spanischen Buergerkriegs – als bedrueckende Reise in ein grausames Maerchen-Reich. Und auch die Rueckkehr aus der Fantasy-Welt wird zum boesen Erwachen.

Der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro mischt in seinem neuen Film eine kunstvoll getaltete Horror-Unterwelt mit der Realitaet des spanischen Buergerkrieges. In den Waeldern Nordspaniens bekaempft eine faschistische Soldatengruppe republikanische Partisanen. Der Trupp wird angefuehrt von Hauptmann Vidal, einem gnadenlosen Schlaechter, der seine schwangere Frau und deren 11-jaehrige Tochter aus erster Ehe, Ofelia, nachkommen lasst. Ofelia, die sich vor ihrem neuen Vater instinktiv graut, fluechtet in ein Garten- Labyrinth und landet – gleich einer Alice im Wunderland – in einer seltsamen Unterwelt, in der ein wuestes, Faun-aehnliches Wesen ihr merkwuerdige Aufgaben stellt. Schleimige Kroeten, geheimnisvolle Schluessel oder ein alrauenenhafter Embryo spucken durch diesen Alptraum, der sich dann auch in der Realitaet zu wiederholen scheint, als die Faschisten die Partisanen quaelen,foltern oder bestialisch toeten. Eine Orgie aus Gewalt, die Gegengewalt erzeugt, und die in blutigem Entsetzen endet. Eine gewagte Mischung, die den Zuschauer einerseits wegen der grausamen Exzesse abstoesst, aber andererseits durch faszinierende, an der Kunstgeschichte orientierten Bild- Sequenzen in seinen Bann zieht. Kein Spektakel fuer zarte Gemueter, schon gar nicht fuer Kinder – wie der Titel nahelegen koennte -, aber ein intelligent-raffiniertes filmisches Spiel in seiner eigenwilligen Verbindung von Politik und Horror.