Rainer Allgaier

Theater- und Filmkritiken

  • Theaterkritiken
  • Filmkritiken
  • Berlinale
  • Rainer Allgaier
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Theaterkritiken
  • Filmkritiken
  • Berlinale
  • Rainer Allgaier
  • Impressum
  • Datenschutz

Monat: Februar 2007

Berlinale 2007: Was mir gefiel…

14. Februar 200724. Juni 2018BerlinaleNo Comments

57_ifb_plakat_wettbewerb.jpgDer Zufall bestimmt die Auswahl: der Besuch der meisten Vorfuehrungen ist fuer das zahlende Publikum lediglich bedingt moeglich (da das Karten- Kontingent beschraenkt ist und nur Tag fuer Tag durch langes Anstehen erworben werden kann). Viele der von mir – also zufaellig – gesehenen Filme erwiesen sich als uninteressant oder als Durchschnittsware. Was in meiner Erinnerung blieb:

1. „Bushi no Ichibun“(Love and Honor) von Yoji Yamada / Japan / PANORAMA Kammerspiel um einen jungen, erblindeten Samurai, der nur schwer mit seinem Unfall und seiner Umgebung fertig wird. Schluss-Teil einer kritisch gesehenen Trilogie ueber die Geschichte und Gesellschaft Japans. Sehr konzentrierte Inszenierung in lansamen, ruhigen Bild-Sequenzen, getragen von intensivem Spiel ausgezeichneter, junger Darsteller. Knuepft an die grosse japanische Film-Tradition an. 2. „A casa de Alice“ (Alice’s House) von Chico Teixeira / Brasilien / PANORAMA Der Alltag einer Familie in Sao Paolo: Vater ist Taxifahrer, Mutter Alice arbeitet in einem Kosmetikgeschaeft, drei Soehne lungern den ganzen Tag herum und Oma kuemmert sich um Haushalt und Essen. Lliebevolle und zugleich kritische Zeichnung vom Lebens im heutigen Brasilien, bestechend durch genaue Beobachtung der Schwaechen und Macken ganz normaler Durchschnittbuerger. Menschliches und Allzu-Menschliches eingefangen mit Witz und Unterhaltsamkeit. 3. „The Bubble“ von Eytan Fox / Israel / PANORAMA Bewegendes Drama aus Israel und Gaza. Wie in einer „Luftblase“ leben junge Leute im heutigen Tel Aviv zwischen Beruf, Sex und Disco – hektisch ihre scheinbare Freiheit geniesend. Oder verdraengen sie nur den „Kriegszustand“, in dem das Land mit seinen arabischen Nachbarn lebt? Als der Israeli Noam eine Liebesgeschichte mit dem Palaestinenser Ashraf beginnt, kommt es zur Tragoedie – die politischen, kulturellen und moralischen Unterschiede lassen ein Happy End nicht zu. Ein spannender,aber bitterer Film ueber die gefaehrliche,anscheinend unloesbare Situation in Nahost. 4. „Ne touchez pas la hache“ von Jacques Rivette / Frankreich / Wettbewerb Altmeister Rivette hat die Novelle „Die Herzogin von Langeois“ kongenial in wunderbare Farbbilder umgesetzt: er haelt sich eng an die Vorlage und behaelt gleichzeitig die epische Struktur bei. Inserts mit kleinen Sentenzen,Orts- und Zeitangaben verknuepfen die langen Dialog-Szenen in den (historischen) Salons des Paris der nach-napoleonischen Aera. Ein frivoles, aber gnadenloses Liebes- Spiel um Geist,Macht,Freiheit,Besitz und Abhaengigkeit zwischen der Herzogin und einem hohen Offizier. Kluge,gebildete Menschen, scheinbar unabhaengig von sozialen oder gesellschaftlichen Reglementierungen. Doch das Spiel miss- lingt. Ein facettenreiches,psychologisches Lehrstueck von geschliffener Eleganz.

Familie unterwegs: „Little Miss Sunshine“

9. Februar 2007FilmkritikenNo Comments

littlemisssunshine.jpg
Eine etwas schraege Familie, amerikanischer Mittelstand, am Rand der Pleite, aber aus Prinzip optimistisch, faehrt im klapprigen VW-Bus 800 Meilen quer durch die Wuesten New Mexicos: Ziel ist ein Schoenheitswettbewerb fuer noch kindliche Girls in Los Angeles („Little Miss Sunshine“).

Das Toechterchen Olive, 7 Jahre alt, hat mit dem Grossvater den Auftritt wochenlang eingeuebt und – obwohl der Papa geschaeftliche Sorgen hat und die leicht ueberforderte Mutter sich um ihren selbstmord-gefaehrdeten Bruder kuemmern muss – will niemand das muntere Kind enttaeuschen. Und so startet man zur gemeinsamen Fahrt, die turbuleter nicht ausfallen koennte und an deren Ende eine Kinder-Schoenheits-Show steht, wie sie grotesker nicht denkbar ist. Eine scharfe Komoedie um den „American Way of Life“. Filmisch bleibt dieser Erstlingfilm (Valerie Faris & Timothy Dayton) im gewohnten Rahmen (mit wunderbaren Slapsticks), aber dramaturgisch perfekt gearbeitet und ganz exzellent in der Personenfuehrung eines gut aufeinander abgestimmten Schauspieler-Ensembles (Alan Arkin,Toni Colette,Greg Kinnar, Abigail Brelin u.a.). Dabei wird die Grenze zur Karikatur nie ueberschritten, doch der kritische Blick auf die Personen und die amerikanische Zivilisation bleibt scharf und beschoenigt nichts. Eine „kleine“ menschliche Komoedie mit Witz, Ironie und filmischem Temperament.

Ausgenuechtert: „Hoffmanns Erzaehlungen“ in der Komischen Oper **

5. Februar 2007TheaterkritikenNo Comments

hoffmann.jpg
„Feierabend“ stellt am Ende der Dichter Hoffmann mit lauter Stimme fest und knipst das Licht aus. So trocken-realistisch praesentiert sich die Neu-Inszenierung von Jacques Offenbachs beruehmter Oper durch den jungen Regisseur Thilo Reinhardt.

Das Einheits-Buehnenbild zeigt ein Restaurant im Stil der 50er Jahre mit Waenden aus Holz-Lamellen und weissen Kugel-Lampen. Aus der phantastisch- romantischen Oper wird das Portraet eines modernen Autors, der im Alkohol ertrinkt und sich dabei an etwas bizarre Liebeserlebnisse erinnert. An die platinblonde Sex-Puppe Olympia, an das lungenkranke Baby-Doll Antonia und die Edel-Nutte Giulietta mit Zigarettenspitze und Schlitz im schmalen roten Kleid. Assistiert von seiner ungluecklich in ihn verliebten Muse und Privat-Sekretaerin Nikolausse (charmant:Stella Doufexis). Das ist spannend und effektvoll arrangiert, bleibt aber den phantastisch-skurrilen und daemonischen Seiten der Oper vieles schuldig. Auch aus dem Orchestergraben (Dirigent:Kimbo Ishii-Eto) weniger Subtiles als farcenaft Deftiges. Timothy Richard singt und spielt einen kraeftigen Sauf-Kopf Hoffmann, das Ensemble unterstuetzt ihn solide. Kein musiktheatralischer Hoehenflug, eher modisch-brave Hausmannskost in der Behrenstrasse. Dem Publikum gefiels : heftiger Applaus.

Kategorien

  • Allgemein
  • Berlinale
  • Filmkritiken
  • Theaterkritiken
  • Verschiedenes

Neueste Beiträge

  • Ende der Spielzeit 2018/19 in den Berliner Opernhäuser
  • Kino & Theater – Mai / Juni 2019
  • Gelungenes Musiktheater: „Oceane“ in der Deutschen Oper Berlin****
  • Kino & Theater März 2019
  • Meine BERLINALE 2019

Schlagwörter

Nase Reise nach Reims

Archive

  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Juli 2011
  • Juni 2011
  • Mai 2011
  • April 2011
  • März 2011
  • Februar 2011
  • Januar 2011
  • Dezember 2010
  • November 2010
  • Oktober 2010
  • September 2010
  • August 2010
  • Juni 2010
  • Mai 2010
  • April 2010
  • März 2010
  • Februar 2010
  • Januar 2010
  • Dezember 2009
  • November 2009
  • Oktober 2009
  • September 2009
  • August 2009
  • Juli 2009
  • Juni 2009
  • Mai 2009
  • April 2009
  • März 2009
  • Februar 2009
  • Januar 2009
  • Dezember 2008
  • November 2008
  • Oktober 2008
  • September 2008
  • Juli 2008
  • Juni 2008
  • Mai 2008
  • April 2008
  • März 2008
  • Februar 2008
  • Januar 2008
  • Dezember 2007
  • November 2007
  • Oktober 2007
  • September 2007
  • August 2007
  • Juli 2007
  • Juni 2007
  • Mai 2007
  • April 2007
  • März 2007
  • Februar 2007
  • Januar 2007
  • Dezember 2006
  • November 2006
  • Oktober 2006
  • September 2006
Proudly powered by WordPress | Theme: Doo by ThemeVS.