Familie unterwegs: „Little Miss Sunshine“

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Eine etwas schraege Familie, amerikanischer Mittelstand, am Rand der Pleite, aber aus Prinzip optimistisch, faehrt im klapprigen VW-Bus 800 Meilen quer durch die Wuesten New Mexicos: Ziel ist ein Schoenheitswettbewerb fuer noch kindliche Girls in Los Angeles („Little Miss Sunshine“).

Das Toechterchen Olive, 7 Jahre alt, hat mit dem Grossvater den Auftritt wochenlang eingeuebt und – obwohl der Papa geschaeftliche Sorgen hat und die leicht ueberforderte Mutter sich um ihren selbstmord-gefaehrdeten Bruder kuemmern muss – will niemand das muntere Kind enttaeuschen. Und so startet man zur gemeinsamen Fahrt, die turbuleter nicht ausfallen koennte und an deren Ende eine Kinder-Schoenheits-Show steht, wie sie grotesker nicht denkbar ist. Eine scharfe Komoedie um den „American Way of Life“. Filmisch bleibt dieser Erstlingfilm (Valerie Faris & Timothy Dayton) im gewohnten Rahmen (mit wunderbaren Slapsticks), aber dramaturgisch perfekt gearbeitet und ganz exzellent in der Personenfuehrung eines gut aufeinander abgestimmten Schauspieler-Ensembles (Alan Arkin,Toni Colette,Greg Kinnar, Abigail Brelin u.a.). Dabei wird die Grenze zur Karikatur nie ueberschritten, doch der kritische Blick auf die Personen und die amerikanische Zivilisation bleibt scharf und beschoenigt nichts. Eine „kleine“ menschliche Komoedie mit Witz, Ironie und filmischem Temperament.