Rainer Allgaier

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Monat: November 2014

Vor dem Auschwitz-Prozess: ‚Im Labyrinth des Schweigens‘ von Giulio Ricciarelli***

20. November 2014FilmkritikenNo Comments

Frankfurt am Main 1958. Ein Auschwitz-Überlebender erkennt in einem Schullehrer seinen ehemaligen Peiniger. Mit Hilfe eines befreundeten Journalisten der „Frankfurter Rundschau“ erstattet er Anzeige. Doch die Staatsanwaltschaft mauert: keine Zeugen, keine Beweise und überhaupt alles verjährt. Nur der junge Staatsanwalt Johannes Radmann (Alexander Fehling) beginnt – zunächst auf eigene Faust – zu recherchieren: über den Lehrer, über Auschwitz – und stößt auf eine Mauer des Schweigens und heftiger Ablehnung. Durch empörte Artikel des FR-Journalisten wird der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (eindrücklich in seiner letzten Rolle der Theaterschauspieler Gert Voss) aufmerksam und beauftragt Radmann offiziell mit Vorbereitungen zu einem Prozess. Nicht über die Hauptverantwortlichen der Judenvernichtung wie Eichmann oder Mengele, sondern über die Mitläufer und Mittäter, 8000 Männer und Frauen waren es allein im  Vernichtungslager Auschwitz.  Mehrjährige Recherchen erfolgen, Zeugen werden in aller Welt gesucht und befragt, die Täter, so noch auffindbar, ausfindig gemacht und angeklagt. Für Radmann und seine Helfer eine überaus komplizierte und belastende Aufgabe, erschwert durch Pannen und Niederlagen, die nur durch die schützende Hand Fritz Bauers erfolgreich bewältigt werden konnte – und 1963 zum ersten Auschwitz-Prozess im Frankfurter Römer führte. Prozesse, die erstmals den ganzen Umfang des Holocausts (ein damals noch ungebräuchliches Wort) ins öffentliche Bewusstsein der Bundesrepublik rückte.
Der in Deutschland lebende, italienische Schauspieler, Produzent und Regisseur Giulio Ricciarelli hat einen Spielfilm inszeniert, der die historischen und juristischen Ereignisse sorgfältig recherchiert und nacherzählt. In den Mittelpunkt stellt er die Figur des jungen Staatsanwalts Johannes Radmann, dem jedoch viel Fiktives hinzugefügt wird. So machen eine (fast) in die Brüche gehende Liebesgeschichte und die schmerzliche Erkenntniss, dass auch seine Eltern Partei-Mitglieder im Dritten Reich waren – eine Erfahrung, die ihn fast aus der Bahn wirft – Radmann zur menschlichen Identifikations-Figur des Films. Mit seine Augen soll ein grosses, auch internationales Kino-Publikum die politische und gesellschaftliche Zeit des „Wirtschaftswunders“ und die bewusste Verdrängung der Nazi-Vergangenheit erkennen und nacherleben. Radmann wird zum “ Helden“, der sich bewähren muss und der wie in fast jedem konventionellen Kino-Epos einen Reife-Prozess durchmacht, um an dessen Ende einen glücklichen Ausgang zu erleben – hier steht der Beginn des Auschwitz-Prozesses stellvertretend für ein solches „Happy End“.
Sehr sorgfältig in Atmosphäre und Ausstattung sind diese späten 1950er Jahre und das damalige Lebensgefühl rekonstruiert, eine Reihe guter Schauspieler verleihen dem historischen Drama überzeugende Eindringlichkeit.
Und doch bleibt die Frage offen, ob angesichts der Ungeheurlichkeit von Auschwitz es nicht einen unkonventionelleren, cineastischeren Zugriff auf dieses Thema gibt als diese herkömmliche, von gefühlstriefender Musik untermalte Bebilderung der Vorgeschichte der Frankfurter Prozesse. Doch: sind solche ästhetisch-intellektuellen Fragen angebracht, wenn es darum geht, ein nach wie vor schmerzliches Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte für möglichst viele Zuschauer  verständlich aufzubereiten ?

Poster: Universal Pictures Germany

zu sehen: Blauer Stern Pankow; Bundesplatz-Kino; Capitol; CinemaxX Potsdamer Platz; Filmtheater am Friedrichshain; Kant-Kino; Kino in der Kulturbrauerei; Zoo-Palast

Im schwarzen Sand: ‚Die Schändung der Lucretia‘ in der Deutschen Oper****

17. November 2014TheaterkritikenNo Comments

Zwar war die Londoner Uraufführung seiner Oper „Peter Grimes“ im Juni 1945 ein grosser Erfolg und zugleich sein internationaler Durchbruch, aber die schwierigen Verhältnisse der ersten Nachkriegszeit liessen den englischen Komponisten Benjamin Britten an eine weitere Oper in dieser Form nicht denken. Er entschied sich darum für die Form einer Kammeroper, die nur eine Handvoll Sänger und ein kleines Orchester erforderte, auf Chor und Ausstattung verzichten konnte. So fand im Sommer 1946 die erste Aufführung der „Schändung der Lucretia“ im vom Krieg verschonten Glyndebourne satt, ein zweiaktiges Drama, das im antiken Rom zur Zeit der Etruskerherrschaft angesiedelt war, aber die unmittelbare Gegenwart nach der Katastrophe des 2. Weltkriegs meinte.
Die mit dem Feldherrn Collatinus verheiratete Lucretia wird vom etruskischen Prinzen Tarquinius, der als Gast in ihr Haus kam, vergewaltigt. Obwohl ihr zurückkehrender Mann versichert, dass sich durch diesen Vorfall nichts an ihrer gegenseitigen Liebe ändere, wählt Lucretia zutieft innerlich verlezt den Freitod.
Britten und sein Librettist Ronald Duncan gestalten diese tragische Geschichte nicht als aufwühlenden Gefühls-Thriller, sondern als kunstvolles Spiel, gleichsam in der Form des epischen Theaters. Ein Sänger und eine Sängerin treten als „Male Chorus“ und „Female Chorus“ auf, leiten und kommentieren das Geschehen, gelegentlich mit trockenem Humor – so wenn sie am Schluss – nach einem Hinweis auf den christlichen Opfertod -  fragen: „It is all?“ Auch musikalisch herrscht ein rezitativisch-trockener Ton vor, doch immer wieder bilden lyrische Melodien gedankliche Ruhepunkte oder drängen dramatische Ausbrüche die Handlung brutal voran.
Seit Donald Runnicles vor einigen Jahren Generalmusikdirektor der Deutsche Oper geworden ist, bilden die Musikdramen von Benjamin Britten einen Programmschwerpunkt – oft dirigiert der Chef selbst. 
Jetzt wurde „The Rape of Lucretia“ in einer Inszenierung des letztjärigen Glyndebourne-Festivals übernommen und mit Kräften der Deutschen Oper im Haus der Berliner Festspiele neu einstudiert, da die Heimstatt in der Bismarkstrasse wegen Renovierung noch geschlossen ist, – leider nur für zwei Vorstellungen.
Der steil ansteigende Bühnenboden ist mit schwarzem Sand bedeckt, in dem im ersten Teil die römischen Feldherrn unter einem flach gestreckten Zeltdach kampieren, während im zweiten Teil darin die Grundrisslinien des Hauses der Lucretia durch Steine angedeutet sind. Die irische Star-Schauspielerin und Regisseurin Fiona Shaw erzählt die Geschichte umstandslos und deutlich  und animiert die Sänger zu temperamentvollem Spiel – besonders Thomas Blondelle und Ingela Brimberg als „Male -“ und „Female Chorus“ . Auch der klaren Mezzo von Katarinas Bradic als stolze und verletzliche Lucretia beeindruckt und überzeugt ebenso wie der raftvolle Bariton des englischen Gastes Duncan Rock als markant-männlicher Tarquinius.
Die 14 Musikern des Orchesters der Deutschen Oper dürfen immer wieder solistisch glänzen – oft konzertierend mit einem Sänger – und werden dabei bestens angeleitet vom jungen Dirigenten Nicholas Carter, der schon die Produktion in Glyndebourne erarbeitet hat.
Ein sehr eindrucksvoller, kurzer Abend, der starken Applaus erhielt.

Foto: Marcus Lieberenz/Deutsche Oper Berlin

Vorstellungen: 14.u.16.Nov.2014

Im roten Labyrinth:’The Turn of the Screw‘ in der Staatsoper im Schillertheater***

16. November 2014TheaterkritikenNo Comments

Die Geschichte stammt vom amerikanischen Schriftsteller Henry James (erschienen 1898). Zwei Waisenkinder, der zwölfjährige Miles und die etwas jüngere Schwester Flora, leben allein mit der Haushälterin Mrs.Grose auf einem herrschaftlichen Landsitz im Osten Englands. Ihr einziger Verwandter, ein Onkel in London, hat weder Zeit noch Lust, sich um sie zu kümmern und engagiert deshalb eine junge Gouvernante – allerdings unter der Bedingung, dass er niemals mit irgendwelchen Angelegenheiten der Kinder belästigt wird. Doch was sich dann zunächst als ländliche Idylle erweist, erhält bald erste Risse. Zwei gespenstige Erscheinungen, der gestorbene Diener Quint und die ebenfalls tote, einstige Gouvernante Miss Jessel, scheinen die Kinder zu bedrohen. Diese geheimnisvolle Verstörung entwickelt sich immer schneller zum grauenvollen Alptraum. Am Ende flieht die Haushälterin mit Flora in die Stadt, während die Gouvernante Miles weiterhin  zu beschützen versucht – bis er in ihren Armen tot zusammenbricht.
Der engliche Komponist Benjamin Britten schuf nach dieser Erzählung 1954 eine knapp zweistündige Kammeroper für sechs Sänger und kleines Orchester – in einer symmetrisch-musikalischen Struktur, die gesangliche Linien und modernen Intrumental-Klang raffiniert kombiniert. Mit seiner eigenen Tournee-Opern-Gruppe führte er das Werk zuerst in Venedig und anschliessend in vielen englichen Theatern auf. Heute gehört die Oper auch in Deutschland zum Standart-Repertoire.
Für die Neuinszenierung der Staatsoper im Schillertheater zeichnen der renommierte Regisseur Claus Guth, sein ständiger Ausstatter Christian Schmidt und der britische Dirigent Ivor Bolton verantwortlich. Die zwei-aktige Oper beginnt mit einem Prolog vor dem Vorhang, in dem ein Erzähler schildert, wie der Onkel in London die junge Gouvernante engagiert. Im Schillertheater öffnet sich bereits während dieses gesungenen Berichts die Bühne und zeigt einen Salon mit rubin-rot tapezierten Wänden, in dem stumm-pantomimisch der Onkel mit der Gouvernante verhandelt. Danach folgt im Original-Libretto die Reise der Gouvernante aufs Land – in Form eines von ihr gesungenen Monologs in einer Kutsche. In der Neuinszenierung dagegen bleibt die Gouvernante allein im Salon zurück, wird von einem Krampf befallen und fällt zu Boden. Im Liegen singt sie ihren Reise-Monolog, während die Bühne sich zu drehen beginnt und die roten Wände sich unaufhörlich zu neuen, düster-phantastischen Räumen verschieben. Die Kinder tauchen auf, dann die Haushälterin – alle in vorwiegend einfachen, dunklen Kleidern und Anzügen im Stil der 1950er Jahre.
Die grausame Story nimmt ihren fatalen Lauf. Dabei bleiben die Gespenster der toten Angestellten unsichtbar, nur ihre Stimmen sind zu hören. Dafür huschen allerlei Doppelgänger – teils ins Groteske gesteigert – durch die labyrinthischen Zimmerfluchten, wird ein weisses Kanninchen beerdigt oder an einer langen kerzenbestücken Tafel gespeist. Diese Leseart des Regieteams ist zwar theatralisch sehr effektvoll, verändert das Stück aber stark. Während bei James und Britten alles nur angedeutet und der Phantasie des Zuschauers/Zuhörers überlassen wird, ist in dieser Inszenierung alles Ausgeburt der Phantasie oder Wahnvorstellung der Gouvernante. Sigmund Freud und seine Nachfolger lassen allzu deutlich grüssen. Statt Rätsel, Geheimnis und Unterbewusstsein herrscht psychologische Pathologie mit stark sexueller Konotation. Eine Interpretation, die in ihrer Überdeutlichkeit ein wenig platt und allzu vorhersehbar erscheint.
Glücklicherweise  wird dieses Regie-Konzept erfolgreich überspielt durch die sich ständig drehende, raffiniert beleuchtete Szenerie und durch eine ausgetüftlte Personenregie, die die Sängern zu überzeugenden Darsteller werden lässt. Emma Bell als von wahnhaften Vorstellungen geplagte Gouvernante, Marie McLaughlin als nüchtern-freundliche Haushälterin sowie der Countertenor Thomas Lichtenecker als Miles und die Sopranistin Sonia Grané als Flora. Beide Kinder werden hier entgegen der üblichen Praxis von erwachsenen Sängern gespielt, weil der Regisseur glaubt, dass sie die komplexen Gefühle pubertierender Jugendlicher differenzierter und facettenreicher darstellen können als echte Kinder.
Grosses Lob gilt auch den 13 Musikern der Staatskapelle, die jeweils mehrere Instrumente bedienen müssen sowie ihrem Dirigenten Ivor Bolton, der besonders die zahlreichen Zwischenspiele transparent und durchhörbar zum Klingen bringt – ohne die dramatische Linie zu vergessen, der aber die Balance zwischen Bühne und Graben nicht immer gut austariert.
Eine Aufführung von grosser, theatralischer Wirkung – auch wenn die Leseart der Regie überzogen wirkt.

Foto: Monika Rittershaus/Deutsche Staatsoper Berlin

weitere Vorstellungen:19./ 22./ 27./ 30.Nov.// 05.Dez.2014

Riskantes Doppel: Tegebuch eines Verlorenen/ Die geliebte Stimme‘ in der Schiller-Werkstatt ****

13. November 2014TheaterkritikenNo Comments

In der Mitte des kahlen Werkstatt-Raums befinden sich nebeneinander zwei kleine, nur durch schmale Balken angedeutete Holzhäuschen. Drum herum blicken die Zuschauer auf harten Bänken von allen vier Seiten in deren offene Kammern. In der einen sitzt eine elegante, junge Dame, eine Pariserin, schick gekleidet im Stil der 1950er Jahre. Auf dem Tisch vor ihr: Glas, (Schnaps?-)Flasche und ein Schnur-Telefon, wie es damals gebräuchlich war. Im anderen Haus macht ein ebenfall noch junger Mann konzentiert Eintragungen in ein Schreibheft, der Kleidung nach ein Bauer aus der Zeit um den ersten Weltkrieg.
Nach einigen Minuten des Schweigens erklingen plötzlich aus einer balkonartigen (für die meisten Zuschauer kaum sichtbaren) Nische des Werkstattraumes laute Klavierklänge: die junge Dame greift – in französischer Sprache singend – zum Telefon und beginnt ein letztes, verzweifeltes Gespräch mit ihrem Liebhaber, der sie verlassen hat. Kurze Zeit später Unterbrechung – und nun singt der junge Bauer im Nebenhaus in poetischen, tschechischen Versen von seinem Schicksal: wie er sich in eine Zigeunerin verliebt, mit ihr ein Kind zeugt und daraufhin heimlich den väterlichen Hof verlässt. Dort bleibt für seine Eltern das Tagebuch zurück, in dem er gerade sein Drama beschreibt. Am Ende des jeweiligen Liedes verstummt er und die verlassene Französin im Haus nebenan unternimmt am Telefon den nächsten Versuch, ihren Geliebten zurückzugewinnen. Und immer abwechselnd so weiter…
Die Regisseurin Isabel Ostermann hat zusammen mit ihrem Bühnenbildner Stephan von Wedel das Experiment gewagt, zwei dramatische Musikwerke, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, auf eigenwillige Weise zu verschränken. In der Hoffnung, dadurch innere und unterschwellige Beziehungen oder Haltungen – „Divergenzen oder Konvergenzen“ wie es im Programmheft heisst – sicht- und hörbar mache.
„Das Tagebuch eines Verlorenen“ ist ein Liederzyklus für Tenor und Klavier, den Leos Jancek zwischen 1916 und 1919 komponierte und in dem der damals 61-jährige erstmals seine Schwärmerei für die sehr viel jüngere und verheiratete Kamila Stösslova sublimierte.
„Die geliebte Stimme“ von Henri Poulenc beruht auf einem 1930 entstandenen Theatermonolog des französischen „enfant terrible“ Jean Cocteau und wurde 1959 an der ‚Opera Comique‘ in Paris uraufgeführt – in der Schillertheater-Werkstatt bedient man sich jetzt einer vom Komponisten selbt eingerichteten Klavierfassung.
Inhaltlich konzentrieren sich beide Werk auf einsame Personen in Isolation und Verzweiflung. Musikalisch liegen sie mehr als eine Generationen auseinander, bleiben aber beide tonal – expressiv-emphathisch bei Janacek, rezitativisch mit kleinen ariosen Einschüben bei Poulenc.
Dank der sorgfältigen Regie, dem raffinierten Bühnenbild, das den Zuschauer geradezu hautnah an das Geschehen rückt und dem engagiertem Spiel der dramatischen Mezzosopranistin Carolin Löffler und des hell-timbrierten Tenors Benedikt Kristjánsson entsteht ein ebenso intensiver wie spannender Musiktheater-Abend, anderhalb Stunden lang, ohne Pause.
Ob das Experiment der Verschachtelung der zwei in Form und kulturellem Hintergrund sehr unterschiedlicher Werke gelungen ist und neue Einsichten eröffnet hat, oder ob eine Aufführung der beiden im konventionellem Hintereinander besser oder erkenntnisreicher funktioniert hätte, diese Frage muss offen bleiben.

Foto: Vincent Stefan/Deutsche Staatsoper Berlin

nächste Vorstellungen: 14./ 22./ 23.November 2014

Königlicher Auftritt: ‚Roberto Devereux‘ in der Deutschen Oper /Philharmonie****

12. November 2014TheaterkritikenNo Comments

Noch muss die Deutsche Oper wegen Renovierung ausserhalb ihres Hauses gastieren. So rollte sie für 2 Vorstellungen dem Super-Star Edita Gruberova den roten Teppich in der Philharmonie aus. In hellblauer Glitzer-Robe (mit Schleppe!) betritt sie gemessenen Schrittes das Podium und beherrscht, vor dem Orchester und dem Chor der Deutschen Oper sich bewegend, zweieinhalb Stunden als königliche Diva das immer wieder in stürmischem Applaus ausbrechende Publikum im gut gefüllten Saal.
Als alternde Herrscherin Elisabeth I. von England rächt sie sich an ihrem einstigen Günstling Roberto Devereux in der gleichnamigen, selten gespielten Oper von Gaetano Donizetti (Neapel 1837).
Eine steile Vorlage für die in den hohen 60er Jahren stehende Sängerin, die schlagend beweisen kann, dass sie immer noch das Belcanto-Fach mit stupender Meisterschaft beherrscht. Da blitzen die Koloraturen, da perlen die auf- und abgleitenden Tonketten, da leuchten die Piani butterweich und süss. Natürlich ist die Stimme gealtert, die Tiefe muss überbrückt werden, und die vollen Spitzentöne klingen stählern und hart – bis an die Grenze zum Grellen. Aber: auch diese naturbedingten Beeinträchtigungen weiss die Künstlerin geschickt als Charakterisierung der Rolle dieser eifersüchtigen Elisabeth I. einzusetzen – und in der Kunst, die Rezitative mit vielschichtigem Ausdruck aufzuladen, kommt niemand ihr gleich.
Sie ist der strahlende Mittelpunkt der Aufführung – eine Virtuosin der Stimm-Technik, eine podiums-(bzw.bühnen-)beherrschende Erscheinung von hoher Präsenz.
Ihre Partener haben es deshalb schwer, an diesem Abend mitzuhalten. Dennoch hinterlassen sie gute Eindrücke: Veronica Simeoni als Sara, Rivalin der Königin, mit einem samtfarbenen Mezzosopran, Celso Albelo in der Titelrolle mit hellem, etwas ausdruckslosem Tenor und vor allem Davide Luciano als betrogener Herzog und Ehemann Saras mit einem kernigem Bariton. Der Chor bildet den wohlklingenden Hintergrund und das Orchester – unter der recht pauschalen Leitung von Pietro Rizzo – mischt den (in diesem Fall: unsichtbaren) englischen Königshof mit schwungvoller Italianitá auf.
Nach Elisabeths (unhistorischem) Thron-Verzicht am Ende der Oper – herzlicher Beifall für Alle und  nicht endender Jubel für die glücklich-strahlende Gruberova.

Foto: Bettina Stoess/Deutsche Oper Berlin

keine weiterenVorstellungen in dieser Spielzeit

Geld oder Arbeitsplatz?: ‚Zwei Tage, eine Nacht‘ von Jean-Pierre und Luc Dardenne****

11. November 2014FilmkritikenNo Comments

Die Industrie-Gegend um das belgische Lüttich. Sandra arbeitet in einer mittelständischen Solarzellen-Fabrik. Als sie wegen Krankheit längere Zeit ausfällt, beschliesst der Firmenchef, ihren Arbeitsplatz einzusparen und durch einige Überstunden der Kollegen zu kompensieren. Zusätzlich verspricht er dem Dutzend Mitarbeiter eine einmalige Bonus-Zahlung von 1000 Euro, falls sie mittels einer Abstimmung mit Sandras Entlassung einverstanden sind. Natürlich entscheidet sich die Mehrheit für das Geld.
Zusammen mit Sandra erreicht eine Freundin und Kollegin an einem Freitagnachmittag, dass diese Abstimmung am kommenden Montagmorgen wiederholt werden muss, da der Vorarbeiter anlässlich der Abstimmung falsche und negative Gerüchte über Sandas Gesundheitszustand und Arbeitsleistung verbreitet hat. Jetzt hat sie übers Wochenende („zwei Tage, eine Nacht“) Zeit, zu versuchen, die Kollegen zu überreden, für den Erhalt ihres Arbeitsplatzes zu stimmen – auch wenn ihnen deshalb die 1000 Euro entgehen.
Zunächt ist Sandra verzweifelt und will resignieren. Aber die Freundin und vor allem ihr Mann ermutigen sie und helfen – so gut sie können – ihr bei den demütigenden Bittgängen. Bei einigen Kollegen hat sie Erfolg, andere weisen sie ab. Manchmal will Sandra aufgeben, aber immer wieder findet ihr Mann eine mutmachende Geste oder erfährt sie bei einem Kollegen aufbauende Solidarität. Die Abstimmung am Montag geht zwar unentschieden aus, aber Sandra hat durch die teils bitteren, teils unerwartet positiven Erfahrungen (mit ihrer Familie, mit einigen Kollegen) innere Kraft und Stärke gewonnen. Ein Neuanfang scheint möglich.
Obwohl der Plot etwas mechanisch wirkt – nämlich eine gleichförmige Abfolge von knapp einem Dutzend hintereinander stattfindenden Besuchen Sandras bei den unterschiedlichen Kollegen -  gelingt es dem für Buch und Regie verantwortlichen, belgischem Brüderpaar Jean-Pierre und Luc Dardenne daraus einen sehr spannenden und kurzweiligen Sozial-Thriller zu gestalten.
Wobei der kritische Blick auf das kapitalistische Wirtschaftssystem und den ökonomischen Druck, der oft zur Rationalisierung von Arbeitsplätzen mit schlimmen sozialen Folgen führt, nur am Rande eine Rolle spielt.
Es geht vielmehr um eine filmisch gedachte Reise zu sehr unterschiedlichen Menschen, zu ihrer Arbeitswelt, in ihre Wohnungen, zu ihren Freizeitbeschäftigungen: Arbeiter, die für ihren bescheiden Wohlstand hart ackern müssen. Es sind Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und Kulturen, in Temperament wie Haltung sehr verschieden. Ein Kollege braucht das Geld dringend für das Studium seiner Tochter, eine Kollegin richtet sich gerade eine neue Wohnung ein, eine andere lässt sich durch ihre Tochter verleugnen. Ein Schwarzer fürchtet, keine Vertragsverlängerung zu bekommen, wenn er nicht für den Wegfall von Sandras Arbeitsplatz stimmt, ein anderer, ebenfalls Ausländer, schämt sich unter Tränen und verspricht, am Montag für Sandra zu stimmen.
Unerwartete Auswirkung löst Sandras Besuch bei einer Kollegin aus, deren Lebensgefährte sich so brutal und ablehnend verhält, dass diese Kollegin sich von ihm trennt.
Alle Personen ausser Sandra und ihrem Mann treten nur kurz auf, aber es gelingt den Brüdern Dardenne, alle schwarz-weisse Typologie zu vermeiden und sttdessen sehr präzise, menschliche Porträts der einzelnen Personen zu zeichnen, ohne jede moralische Überlegenheit. Und dank der hervorragenden schausspielerischen Leistung und filmischen Präsenz des französischen Stars Marion Cotillard wird auch Sandra zu einer anrührenden und bewegenden Figur mit psychologisch vielschichtigen Facetten.
Der exzellent fotogarfierte, auch raffiniert geschnittenen Film erzählt zunächst eine spannende Geschichte in der heutigen Welt westlicher Industrie-Arbeiter. Sein eigentliches Thema jedoch sind Fragen: Was bedeuten heute Solidarität oder gegenseitige Hilfe – unter Familien, unter Freunden, unter Kollegen? Wie weit kann, darf,  muss sie gehen oder gefordert werden?  Ist sie ein moralischer Wert an sich oder nur eine pathetische und verzichtbare Formel?
Ein diskussionswertes, kleines Meisterwerk – wenn auch mit ein paar (dramaturgisch bedingten) Abstrichen.

Foto/Poster: Alamode Film

zu sehen: Hackesche Höfe Kino (OmU); Eiszeit (OmU); fsk (OmU); Bundesplatz-Kino (dt.und OmU); CinemaxX Potsdamer Platz; Filmtheater am Friedrichshain; Kant-Kino; Kino in der Kultubrauerei; New Yorck

Ein Kesselchen Buntes: ‚In Transit‘ in der Tischlerei (Deutsche Oper Berlin)***

9. November 2014TheaterkritikenNo Comments

Die „Tischlerei“ im hinteren Teil des Hauses der Deutschen Oper dient seit einiger Zeit als öffentliche Nebenbühne für Neues und Experimentelles. Nun scheint die Devise zu sein: auch für pure Unterhaltung!
Ein kurzweiliges Lieder-Potpourri wird präsentiert – mit ein bisschen Klassik und Operette, einigen Musical-Hits, Volksliedern aus Albanien oder Südamerika und einem Tupfer Wiener Schmäh. Das Ganze schwung- oder gefühls-voll vorgetragen von sieben Nachwuchs-Sängern und einem Geiger, bestens unterstützt von einer fünfköpfigen Band.
Natürlich wollten die Sänger und Musiker keine auf platten Effekt getrimmte TV-Show nachahmen, sondern es sollte der künstlerische Anspruch des Hauses gewahrt werden.
Also haben sich die Regisseurin des Abends, Eva-Maria Abelein, und der mit-geigende Komponist, Mischa Tangian, eine Art verbindenden Rahmen zurecht gebastelt: in einer Art U-Bahn-Station warten Leute in Alltags-Klamotten auf ihren Zug, befinden sich sozusagen „in Transit“. Zunächst summen sie vor sich hin, dann öffnet sich ein Teil der Hinterwand und gibt den Blick frei auf fünf Musiker (flott angeleitet von Kevin McCutcheon am Klavier) – und los geht die Post! Jeder hat seine Nummer, mal wird dazu getanzt oder sich selbst auf der Gitarre begleitet. Schuberts Wanderer trifft den Mann aus La Mancha, eine fesche Wienerin führt vor, wie man Torte (nicht) bäckt, und im Chor erklingt Mozarts Lacrimosa oder Freddy Mercury’s „Bohemian Rhapsody“.
Verbunden wird diese Lieder-Revue jedoch nicht wie üblicherweise durch den jeweiligen Beifall des Publikums (obwohl dieses dazu bereit gewesen wäre), sondern verhäkelt durch allerlei schräge Töne (komponiert vom mitspielenden Micha Tangian) oder einfach durch laut dröhnende Hup-Geräusche. Gelegentlich wird noch etwas Live-Elektronik beigemischt oder Video-Schipsel (einschliesslich eines lustigen Zeichtrickfilms) auf die angedeutete U-Bahn-Wand gepixelt.
Nach pausenlosen 75 Minuten ist Schluss: es war ein netter und harmlos unterhaltender Abend für Alle – vor und auf der Bühne.

nächste Vorstellungen: 17./18./19.November 2014

Kauz und Genie: ‚Mr.Turner‘ von Mike Leigh****

8. November 2014FilmkritikenNo Comments

Mr.Turner – der in der deutschen Fassung den Untertitel „Magier des Lichts“ erhalten hat – ist ein kleiner, untersetzter Mann, nicht gerade attraktiv oder sympathisch. Er wirkt ältlich und kauzig und reagiert auf Fragen oft nur mit knurrenden oder grunzenden Lauten, deren Bedeutung erraten werden muss. Er ist – zu Beginn des Films – schon ein anerkannter Maler, seine Bilder – überwiegend weite Landschaftsräume vor dunstig leuchtenden Himmeln -  hängen in der Royal Academie, und adlige Gönner besuchen ihn immer wieder in seinem Londoner Atelier. Dabei lebt er in bescheidenem Wohlstand, hat sich von seiner Frau und den Töchtern getrennt, geht viel auf Reisen aufs europäische Festland oder wandert durch England. Sein alter Vater, ursprünglich ein Barbier, sowie eine ergebene Haushälterin, die Turner gelegentlich auch zur sexuellen Triebabfuhr dienen muss, wohnen mit ihm zusammen, helfen und unterstützen ihn bei der Arbeit, kaufen Mal-Utensilien, ziehen Leinwände auf, mischen Farben.
Bei einer seiner Reisen an die engliche Küste, findet er Unterkunft bei der Witwe Pooth in Margate, lernt die freundliche Frau schätzen und lieben und zieht – einige Jahre später – mit ihr zusammen, während das Atelier in London nach dem Tod des Vaters allein von der braven Haushälterin betreut wird. Es ist die Zeit der grossen Umbrüche: die Industriealisierung breitet sich aus, Dampf- ersetzten Segel-Schiffe, Eisenbahnen verbinden Hauptstadt und Grafschaften.
Turners Bilder werden immer abstarkter, verändern sich zu atmosphärisch-schillernden Farbflächen, die die realen Vorlagen nur noch erahnen lassen – sehr zum Missfallen seiner Malerkollegen, Freunde und Gönner. Die noch junge Königin Viktoria wendet sich bei einem Akademiebesuch entsetzt ab, auf Theaterbühnen wird Turners Kunst dem Gelächter eines konservativ-spiessigen Publikums preisgegeben. Dennoch arbeitet er weiter. Ein amerikanisches Angebot, seine gesamten Bilder gegen einen hohen Preis aufzukaufen, schlägt er aus: seine Werke sollen nach seinem Willen zum grösstmöglichen Teil in Grossbritannien bleiben, öffentlich und kostenlos für jeden Bürger ausgestellt werden. Allmählich machen sich Alter und Krankheit bemerkbar – umsorgt und betreut von seiner Gefährtin stirbt Turner 1851.
Dem Regisseur Mike Leight gelingt (bestens unterstützt von seinem Kameramann Dick Pope) ein hinreissendes Porträt des britischen Malers, das einerseits einen „normalen“ Durchschnitts-Bürger seiner Zeit, andererseits das weit in die Zukunft weisende Genie eines grossen Künstlers sichtbar zu machen vermag. Der Film reiht überwiegend dokumentierte Szenen aus den letzten 25 Jahren des Lebens von William Turner aneinander, ein ruhiger, aber raffiniert geschnittener Bilderbogen, szenisch und optisch ungemein detailreich und im Farbbild ganz der delikaten Palette des Malers verpflichtet. Musik wird nicht gefühlvoll untermalend, sondern als spröder, akkustischer Kontrast eingesetzt.
Das bis in die kleinste Nebenrolle exzellent besetzte Darsteller-Ensemble wird angeführt von Timothy Spall in der Titelrolle, der dafür beim diesjährigen Festival von Cannes als bester männlicher Schauspieler ausgezeichnet wurde – ebenso überzeugend als skuril-kauziger, aber  durchaus pfiffiger Londoner Bürger wie als selbstbewust-genialer Künstler, der sich in seiner Kunst durch Nichts beirren lässt.
Mike Leigh gelingt mit diesem „Mr.Turner“ eine liebevolle, filmische Biographie, die weder gefälliger Kostüm-Schinken noch verklärende Hagiographie ist , sondern das Porträt eines echten, lebensprallen Menschen zeichnet (samt seiner dunklen Seiten), seiner künstlerischen Kraft und seines zukunftweisenden Werkes. Auch wenn in diesem England des 19.Jahrhunderts die Sonne – strahlend oder verhangen – vielleicht etwas zu häufig scheint.

Foto/Poster: Prokino Filmverleih

zu sehen: CineStar Sony Center (OV); Hackesche Höfe Kino (OmU); Rollberg (OmU); Cinema Paris (dt und OmU); Kino in der Kulturbrauerei (dt. und OmU); CinemaxX Sony Center;  Kino am Friedrichshain

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