Rainer Allgaier

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Monat: März 2008

Poetische Augen-Blicke: „Schmetterling und Taucherglocke“ von Julian Schnabel***

30. März 2008FilmkritikenNo Comments

schmetterlingundtaucherglocke_poster_02.jpgEine wahre Geschichte: der knapp 40-jaehrige Chefredakteur der franzoesischen Modezeitschrift „Elle“, Jean-Dominique Bauby, erleidet einen Schlaganfall und ist total gelaehmt. Er hoert zwar, was Aerzte, Pfleger oder Freunde zu ihm sprechen, selbst vermag er aber nur durch das Zwinkern mit dem linken Auge zu antworten. Mit dieser komplizierten, aeusserste Geduld fordernden Methode „diktiert“ er seine Autobiographie. 1997, wenige Tage nach Erscheinen des Buches stirbt er, wahrscheinlich an einer Lungenentzuendung. Der amerikanische Maler und Filmregisseur Julian Schnabel hat daraus, zusammen mit Drehbuchautor Ronald Harwood und Kameramann Janusz Kaminski, einen sehr zarten und poetischen Film gestaltet, in dem die Realitaet der Krankenhauswelt mit dem inneren Monolog des Gelaehmten raffiniert verblendet werden. Diese – von keinem Aussenstehenden zu hoerenden – Gedanken und Saetze kommentieren den Klinik-Alltag oft auf sehr trockene oder gar sarkastische Weise. Kurze Rueckblenden schildern Szenen aus dem Berufs-oder Familien-Alltag, anderseits zeigen traum-aehnliche Bild-Sequenzen (auf eher abstrakte Weise) die Aengste und Hoffnungen Bauby’s: eine sinkende Taucherglocke im Meer, die leicht und luftig flatternden Schmetterlinge, auseianderbrechende Packeis-Berge. Immer wieder tauchen Freunde am Krankenbett auf, sei’s ganz real wie Frau und Kinder, oder als Stimmen am Telefon: der Vater, die Geliebte. Aus all diesen unterschiedlichen Perspektiven setzt der Regisseur die Geschichte eines Mannes zusammen, der zu spaet den Sinn seines Lebens erkennt. Ein Film ohne Pathos und falschem Mitleid : ein trockener Humor und die phantasievoll, farbige Bildgestaltung ergeben – bei allem tragischen Ernst – das Portraet eines Menschen, der durch das schwierige „Schreiben“ seiner Biographie dem Schicksal so erfolgreich wie moeglich trotzt. Wie erwaehnt: eine wahre Geschichte, von Julian Schnabel und seinem Team einfallsreich und virtuos bebildert – aber eher kunstvoll und vorhersehbar; jedoch nur in einigen Momenten ( z.B. Szenen mit dem Vater) ereignet sich die verstoerende Magie und bewegende Kraft grosser Film-Kunst.

Plakat / Verleih: ProFilm

Eingedampft und verdichtet: „Die Ratten“ im Deutschen Theater *****

29. März 2008TheaterkritikenNo Comments

ratten.jpgRegisseur Michael Thalheimer hat – wie bei ihm ueblich – Gerhart Hauptmann’s Berliner Tragikomoedie von 1911 stark gekuerzt und auf die wesentlichen Passagen konzentriert. Die pausenlose Auffuehrung dauert knapp 100 Minuten. Die Buehne gleicht einem waagrechten Schlitz, dahinter ein tiefer, aber sehr niedriger, kahler Raum, in dem die Dartseller sich nur geduckt und mit eingezogenem Kopf bewegen koennen. Im Hintergrund sind staendig alle Personen praesent, kommen nur zu ihren Szenen vor an die Rampe. Allen Naturalismus, allen Mietskasernen- und Wohnkuechenmief hat Thalheimer dem Stueck ausgetrieben, zeigt dafuer die Personen geradezu nackt und roh, verzweifelt in ihrer Qual und Laecherlichkeit. Der fehlgeleitete Mutterinstinkt der Frau John, die wuetende Hilflosigkeit ihres Mannes, die aufgeblasene Laecherlichkeit des Theaterdirektors Hassenreuther – alle sind sie  Gefangene in ihrem Selbst, ohne jede Moeglichkeit, sich daraus zu befreien. All dies wird nur durch die oft boesen, harten Dialoge sowie durch eine zeichehafte, expressive Gestik charakterisiert. Durch diesen Verzicht auf alles Atmosphaerische gewinnt das alte Stueck neue und aktuelle Dimensionen, macht aus Hauptmann’s Mitleids-Figuren lebenspralle Menschen, gleichsam aus dem Prekariat von heute. Ein aufregender und spannender Abend, getragen von einem bis in die kleinste Nebenrolle hervorragenden Ensemble, darunter Constanze Becker (Frau John), Regine Zimmermann (Piperkarcka), Sven Lehmann (John) und Horst Lebinsky (Hassenreuther). Thalheimers – in manchen Inszenierungen  maniriert wirkende – Regie-Methode sitzt bei diesen „Ratten“ passgenau und erhellend.

Foto: Deutsches Theater

Menschen im Hotel: „Der Spieler“ in der Staatsoper *****

16. März 2008TheaterkritikenNo Comments

spieler.jpgEine kuehle Hotel-Lobby in silber und blau, Menschen sitzen in hellen Fauteuils, einige eilen hinaus oder herein. Russische Spieler in einem deutschen Kurort, man wartet auf Geld-Nachschub oder ein reiches Erbe. Ein General im Ruhestand, seine erwachsene Tochter Polina, die eine Affaere mit einem zwielichtigen Marquis beginnt. Alexej, der Hauslehrer und Faktotum des Generals, heimlich verliebt in Polina. Doch statt des Erbes erscheint unerwartet die Tante aus Moskau selbst und setzt sich ihrerseits an den Spieltisch. Kleine Dramen oder Grotesken entstehen oder loesen sich, meist bleiben die Personen ungluecklich oder vereinzelt zurueck.
Sergej Prokofiew hat 1916/17 eine Oper nach Dostojewski’s bekanntem Roman getextet und komponiert, aber erst eine zweite Fassung brachte es 1929 in Bruessel zur Urauffuehrung. Es ist eine durchlaufende, vielschichtige, fast expressionistiche Partitur, klanglich und rhyhmisch sehr kompliziert, ganz von Ferne gruesst Strawinsky’s „Sacre“. Die Singstimmen werden ausschliesslich deklamatorisch eingesetzt, nur vereinzelt finden sich ariose Momente. Der russische Regisseur und Buehnenbildner Dmitri Tcherniakov laesst die Raeume des Hotels ganz langsam sich nach rechts oder links verschieben, so dass man in immer neue Zimmer Einblick hat, in denen sich die verschiedenen Personen mit sich oder anderen beschaeftigen, auch wenn sie mit der gesungenen Handlung im Augenblick nicht zu tun haben. Dies ergibt einen sehr reizvollen, filmischen Effekt: Menschen im Labyrinth ihrer Gefuehle. Das riesige Darsteller-Ensemble (oft nur winzige Minuten-Auftritte) spielt und singt hervorragend, Vladimir Ognovenko charakterisiert den General als Nervenbuendel hinter Biedermanns-Maske, Kristina Opolais ist eine ebenso schoene wie hochmuetige, aber innerlich ratlose Polina, waehrend Misha Didyk den Hauslehrer Alexej mit kraeftigem Tenor als Zyniker im Parka gibt, jedoch ein bisschen zuviel den russischen Tanzbaeren ausspielt. Daniel Barenboim haelt die vielen musikalischen Faeden souveraen zusammen, befeuert die vorzuegliche Staatskapelle zu differenziertem Spiel, doch ueberdeckt der kompakten Orchesterklang gelegentlich die Saenger auf der Buehne; hier koennte eine ausgefeiltere Dynamik einiges verbessern. Dennoch ein mutiger, ansprechender und anregender Abend, auch wenn Prokofiev’s Jugendwerk wohl nie zum Oper-Hit taugen wird.

Foto: Monika Rittershaus / Staatsoper

Innerhalb der diesjaehrigen Festwoche (15.-24.3.) steht in verbindungsreichem Kontrast zur Prokofiew-Oper die Wiederaufnahme der „MEISTERSINGER“ von Richard Wagner. Doch die gestrige Premiere litt unter Nervositaeten und Unebenheiten im Orchestergraben wie auf der Buehne. Vor allem fehlte ein Zentrum: der Saenger des Hans Sachs (James Morris) besass keine Ausstrahlung, weder musikalisch noch darstellerisch. Das vermochten auch das insgesamt gute Ensemble – darunter Dorothea Roeschmann als strahlendes Evchen oder Roman Trekel mit einer ausgefeilten Beckmesser-Studie – kaum wettzumachen. Selbst die Harry-Kupfer-Inszenierung hat nach 10 Jahren in ihrer betonten Naivitaet einigen Altersspeck angesetzt, und der viel beschaeftigte Daniel Barenboim dirigierte eher mit Rotine als mit Inspiration. Natuerlich machte die Schluss-Szene durch maechtigen Chor und hohes Pathos wieder viel Effekt, aber insgesamt glich die Auffuehrung eher dem Repertoire-Alltag als einer (teuren) Festwochen-Gala.

Nette Rentner: „Kirschblueten – Hanami“ von Doris Doerrie***

14. März 2008FilmkritikenNo Comments

kirschbluetenhanami_poster_01.jpgUrauffuehrung des neuen Films von Doris Doerrie bei den Berliner Filmfestspielen 2008. Vgl. Kritik in „Mein Berlinale Journal“ vom Februar d.J.

Legende und Klamotte: „Filumena“ im Potsdamer Hans-Otto-Theater *

10. März 2008TheaterkritikenNo Comments

7581_9272_filumenaprobenfotointernet.jpgDie „Legende“ sind Paul und Paula, beziehungsweise ihre Darsteller Angelika Domroese und Winfried Glatzeder – noch heute fuer jeden Buerger der einstigen DDR vielgeliebtes Objekt der Bewunderung. Die „Klamotte“ heisst im Original „Filumena Marturano“ und ist das wohl populaerste Theaterstueck des italienischen Autors und Schauspielers Eduardo de Filippo, geschrieben 1947 im neapolitanischen Dialekt. Diese Kombination von zwei hochgeschaetzten Stars und einer turbulenten Komoedie soll hauptsaechlich fuer volle Kasse sorgen – und tut es wohl auch! Doch kuenstlerich geht die Rechnung nicht auf. Die Potsdamer Regisseurin Petra Luisa Meyer verzichtet auf realistisches Volkstheater und arrangiert stattdessen einen ungeniessbaren Eintopf all der Marotten, die auf deutschen Buehnen oft als „typisch italienisch“ praesentiert werden. Da wird lautstark gebruellt und gezehtert, da wird mit Haenden und Fuessen und anderen Koerperteilen gewackelt und gehuepft, da muessen Gesichter mit Sahnetorten beschmissen werden und das Personal in voller Kostuemierung ins flache Wasserbecken fallen. Und das natuerlich alles ohne jede Grazie oder Ironie. Dass der Abend dennoch einige Aufmersamkeit erreichen kann, verdankt er den leisen und nachdenklichen Szenen, in denen eine wunderbar zarte und menschliche Angelika Domroese ganz unsentimental vom harten und boesen Leben der Filumena erzaehlt: von ihrer armseligen Kindheit, von den Demuetigungen als Frau und dem bitter erkaempften Status als Geliebte und Haushaelterin eines wohlhabenden Macho-Gockels. Die ebenso praesente wie verhaltene Kunst der Domroese, einen lebendigen Menschen in seiner Schwaeche wie seiner Groesse ohne jede Larmoyanz zu zeichnen, laesst alle anderen als blosse Buehnen-Marionetten erscheinen. Da helfen weder die eingespielten Puccini-Hits noch „O sole mio“ – „Filumena Marturano“ missraet in der Schiffbauergasse zur albernen Berliner-Vorstadt-Posse.

Proben-Foto: Hans-Otto-Theater

Als Putzfrau in den USA: Verdi’s „Aida“ in der Deutschen Oper *

7. März 2008TheaterkritikenNo Comments

aida.jpgDie Geschichte um die schoene Sklavin Aida am alt-aegyptischen Pharaonen-Hof verlegt der Regisseur Christopher Alden kurzerhand in ein heutiges Sekten-Zentrum irgendwo in Amerika. Eine Art terroristischer Gottesstaat herrscht dort, der mit mehr oder weniger Gewalt alle Nichtmitglieder zur Bekehrung zwingt. Die Buehne stellt ein grosses holzgetaefeltes Foyer dar, in der Mitte eine Art Felsenbrunnen, in dem zu den Klaengen des Triumph-Marsches Massen-Taufen stattfinden. Alle sind gleich gekleidet, weisses Hemd oder Bluse, graue Hose oder Rock – eine Mischung aus Orwell und ehemaligem Ostblock. Aida arbeitet als Putze, Amneris ist die sichtbare Herrscherin, da vom Koenig nur die Stimme aus dem Off droehnt und Radames muss als GLaubenskaempfer mit Pellerinchen und Revolver die Feinde jagen. Schwankend zwischen Liebe zur Putzfrau und zum Vaterland, wird er von seinen Sektenbruedern als Verraeter verurteilt und ertraenkt sich (?) und Aida im Taufbecken.
Statt auf die Musik zu hoeren, stuelpt das Regieteam dem Libretto einen – in diesem Fall ziemlich banalen – Einfall ueber und glaubt damit die alte Oper aktualisiert zu haben. Da aber nicht nur der Grundgedanke dieser Neuproduktion aeusserst fragwuerdig ist, sondern auch die szenische Umsetzung, insbesondere die Personenfuehrung ziemlich konventionell ausfiel und die Saenger zu bravem Rampenspiel anhielt, ging Verdi’s grosser Oper, dem „Kraftwerk der Gefuehle“, schon bald die dramatische Luft aus. Auch die soliden musikalischen Leistungen konnten das nicht wettmachen: Carlo Ventre als Radames mit Heldentimbre, Irina Mishura mit sattem Mezzo als Amneris und Annalisa Raspagliosi in der Titelrolle, eine huebsche Erscheinung, der nur in der Hoehe die Resonanz fehlt. Chor und Orchester der Deutschen Oper praesentierten sich in bester Form und Ex-General Renato Palumbo erwies sich als guter Kapellmeister. Doch zu ausserordentlicher Form lief niemand auf, da haette es doch einer anregenderen Regie bedurft.  Die Deutsche Oper wirbt mit dem Slogan „Zukunft Grosse Oper“ – nach „Arabella“, „Freischuetz“ oder nun der neuen „Aida“ muss man – voresrst – ein Fragezeichen dahinter setzen.

Foto: Bettina Stoess / stage picture

Schickes Seelenleben: „Trip to Asia“ von Thomas Grube***

5. März 2008FilmkritikenNo Comments

triptoasia_poster_01.jpgWer mit klassischer Musik und den Berliner Philharmonikern nicht viel am Hut hat, der darf zumindest einen langen, hochglanzpolierten Video-Clip ueber eine Konzertreise in sechs ost-asiatische Metropolen bestaunen – bunte Bilder und elegante Impessionen aus China, Korea, Taipeh und Japan (im November 2005). Wer aber Freund und Liebhaber des beruehmten Orchesters ist, dem bietet sich ein zwar nicht allzu tiefer, aber doch in dieser Form noch nicht gekannter Einblick in das Innenleben dieser demokratisch verfassten Musikergemeinschaft. Regisseur Thomas Grube („Rhythm is it!“) hat mit rund einem Viertel der Musiker, darunter vier in ihrem Probe-Jahr, ausfuehrliche Interviews gefuehrt und die Antworten in lockerer Folge als Kurz-Schnipsel zwischen die Reise-Impessionen geschnitten. Da erfaehrt man dann allerlei Interessantes ueber das Leben und den Beruf von Ausnahme-Musikern: den Leistungsdruck unter dem sie staendig stehen, und der im Alter noch zunimmt; den Egoismus, der zur Durchsetzung kuenstlerischer Ansprueche offensichtlich erforderlich ist; die aufreibende Spannung zwischen Wahrung der kuenstlerischen Individualitaet und der geforderten Unterordnung im Zusammenspiel. Auch ueber die physische und psychische Belastung einer solchen Gross-Tournee mit Jetlag und strengem Zeit-Plan klagen die Orchesterspieler; ueber die staendige Anstrengung das ueber 100 Frauen und Maenner (aus unterschiedlichen Nationen) starke Ensemble bei Laune zu halten und zur Hoechstform motivieren zu muessen, spricht ein nachdenklicher Simon Rattle. Allerdings wirkt durch die kurz geschnittenen Antworten mancher Satz sehr praetenzioes oder (Zen-)philosophisch geschwollen. Besonders die Musik von Richard Strauss („Ein Heldenleben“), die ueberwiegend den Bildern und Worten unterlegt wird, bewirkt einen unangenehmen Zug ins Pathetische und macht gelegentlich aus der interessanten Reportage ueber das Innenleben des Orchesters einen zwar attraktiven und effektvollen, aber auch oberflaechlichen Werbe-Film zugunsten der Berliner Philharmoniker und ihres vielfaeltig engagierten Dirigenten Simon Rattle.

Plakat / Verleih: Pfiffl-Medien

Brillanter Anwalts-Thriller: „Michael Clayton“ von Tony Gilroy****

2. März 2008FilmkritikenNo Comments

michaelclayton_poster_03.jpgMichael Clayton ist Angestellter einer Star-Anwaltskanzlei in New York und dient vor allem als „Ausputzer“ in schwierigen Faellen, sozusagen in den Grauzonen des Rechts. Als sein Freund und Kollege Arthur Edens in persoenliche und berufliche Schwierigkeiten geraet, soll Clayton im helfen, natuerlich unter Wahrung der Interessen der Kanzlei. Er geraet in eine Auseinandersetzung mit einer Pharma-Firma, die die toedlichen Nebenwirkungen eines Pflanzenschutzmittels vertuscht. Die ehrgeizige Vertreterin dieser Firma, ebenfalls Anwaeltin, wird zur skrupellosen Gegenspielerin Claytons und ueberschreitet dabei ihre Grenzen. Dieser Plott, eher ein konventioneller Justiz- und Umwelt-Krimi, dient dem Regie-Debuetanten und Drehbuchautor Tony Gilroy („Bourne“-Trilogie) hauptsaechlich als Aufhaenger fuer die schillernd-scharfe Zeichnung unterschiedlichen Personen und deren Handlungen. Michael Clayton, ideal von Georges Clooney verkoerpert, ist ein Mann, dem Leben und Job schon gehoerig mitgespielt haben, er hat Probleme mit einem pleite gegangenen Familienunternehmen, kaschiert geschickt eine Neigung zum Zocken und muss als Angestellter der Firma die undankbaren und „schmutzigen“ Faelle erledigen – immer im Sinn der Kanzlei, Moral spielt nur die zweite Rolle. Ein Mann in der Krise. Auch die Gegenspielerin erweist sich als zwiespaeltige Persoenlichkeit: Tilda Swinton, die dafuer mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, brennt vor Ehrgeiz, krampfhaft versucht sie die von ihr als Anwaeltin geforderten Leistungen zu vollbringen, uebt ihre Reden vor dem Spiegel, trocknet waehrend der Sitzungen auf der Toilette ihre Schweissflecken. Am Ende geraet sie durch ihre Karrieresucht in eine selbstgestellte Falle. Auch die uebrigen Figuren der Handlung (Tom Wilkinson, Sydney Pollack u.a.), Kinder wie Erwachsene, selbst winzige Nebenrollen sind plastisch gezeichnet, die Dialoge haben Witz und Praezision, nur mit der Dramaturgie hat der Regisseur gelegentlich Probleme. Doch ein fast charismatischer Schauspieler wie George Clooney ueberspielt solche Unebenheiten mit Laessigkeit. Ein Thriller der Extra-Klasse.

Plakat / Verleih: Constantin

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