Rainer Allgaier

Theater- und Filmkritiken

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Monat: Februar 2010

Lust und Frust im deutschen Wald: „Orlando“ in der Komischen Oper ***

27. Februar 2010TheaterkritikenNo Comments

Ritter Orlando liebt Angelica, doch diese liebt erfolgreich Medoro. Der wiederum wird von Dorinda begehrt und aus dieser heiklen, vierfachen Gefuehlsverstrickung scheint’s keinen Ausweg zu geben -  bis der Zauberer Zarathustra durch einen magischen Trick fuer ein Happy End sorgt. Orlando waehlt den Kampf statt die Liebe, Dorinda uebt melancholisch Verzicht,  Angelica und Medoro bleiben ein glueckliches Paar.
Georg Friedrich Haendel hat diesen „Orlando“ als eine seiner letzten italienischen Opern 1733 in London uraufgefuehrt, mit satirischen Seitenhieben auf die sogenannte „Opera seria“. Es war nicht sein staerkstes Werk und ein ziemlicher Misserfolg.
Der norwegische Regisseur Alexander Mork-Eidem verlegt die barocke Zauberoper um kaempferische Ritter und verliebte Prinzessinnen in einen maechtigen deutschen (Plastik-)Wald. Mittendrin campieren  – neben VW-Bus und Zelt – Angelica und Medoro, werden aber erst von Dorinda (in Friesennerz und Gummistiefeln), dann von Orlando (im kaki-farbenen Outfit)  aufgestoebert. Wildes Sex-Geplaenkel, das erst von Zarathustra beendet wird, der hier als Alt-Hippie mit Zottel-Frisur und Drogen-Pfeifchen das Quartett der liebeserregten Damen beruhigt. Denn sonderbarerweise sind nicht nur Orlando und Medoro – bei Haendel von  Kastraten gesungen  – mit zwei Mezzo-Sopranistinnen besetzt (was musikalisch durchaus als Hosenrolle vertretbar ist), sondern die beiden treten hier auch bewusst als Frauen auf – ein lesbisches Vierer ? 
Aehnlich unscharf wie diese Rollendeutung bleibt die gesamte Inszenierung: gefaellig zwischen Lippenstift und Revolver, aber doch recht flach und ohne zupackenden Biss.
Dabei wird flott musiziert und effektvoll gesungen. Mariselle Martinez (Orlando), Brigitte Geller (Angelica), die etwas blass bleibende Elisabeth Starzinger (Medoro) sowie die flinke Julia Giebel (Dorinda) – alle vier Damen verfuegen ueber angenehme Stimmen und gelaeufige Gurgeln. Kontrastiert vom Bassisten Wolf Matthias Friedrich, einem noch jugendlichen Zarathustra mit lockerer Hippie-Attituede.  Die ihm zugesellte, hinzuerfundene (stumme) Figur eines Dieners oder Assistenten, gespielt vom Schauspieler Bernd Stempel als glatzkoepfige Transe im violetten Mini, muss auf etwas platte Weise das komische Element der Oper vertreten – eine recht klamottige Zutat.

Alessandro De Marchi dirigiert mit Schwung und Sinn fuer dramatischen Ausdruck die engagiert-agierenden Orchester-Musiker, die gelegentlich auch solistisch auf der Buehnenrampe mit den Saengern konzertiern duerfen. Eine schoene Leistung im historischen Klangbild.
Dass die gesamte Produktion ueber eine gewisse unterhaltsame Gefaelligkeit nicht hinauskommt, liegt deshalb weniger an den Saengern und Musikern, als an der Regie.
Was diesem Liebes-Verwirrspiel im Nadelwald fehlt, sind dramaturgische Fantasie, szenisches  Raffinement und satirischer Pfiff:  Flower-Power-Aroma und Retro-Chic der 1970er Jahre allein genuegen nicht.

Foto:Komische Oper Berlin

naechste Vorstellungen: 7./ 13./ 18./ 27. Maerz

Mein Berlinale Tagebuch 2010

13. Februar 201024. Juni 2018BerlinaleNo Comments

(Reihenfolge nach Anzahl der Sterne)

KAK YA PROVEL ETIM LETOM (How I End This Summer) (Russland, 2010) Wettbewerb *****
Zwei-Personen-Drama von Alexei Popogrebsky. Sergei, ein erfahrener Meteorologe hat in diesem Sommer einen jungen Assistenten auf seiner abgelegenen Station in der russischen Arktis bekommen, Pavel, der  etwas unbekuemmert die taegliche Routine vom Ablesen und Uebermitteln aktueller Wetterdaten zu erledigen koenen glaubt. Ein innerer Kampf der charakterlich ungleichen Maenner baut sich langsam auf, gesteigert erst durch eine von Pavel  unterschlagene Funk-Nachricht vom Tod von Sergei’s Frau, dann durch Bedrohungen der unwirtlichen Natur. Das Ende des hochdramatischen Show-Down’s endet nicht mit einem Todesschuss, sondern mit einer erscheckend-bitteren Konsequenz.
Der Film erzaehlt seine Geschichte sehr praezise und ganz knapp, gleichsam in filmischen Ellipsen, in Bilder von majestaetisch-kargen Landschaften (oft im Zeitraffer der Tages- oder Nachtstunden) und in Nahaufnahmen der Gesichter, die die inneren Gefuehle der beiden Darsteller so eindrucksvoll  spiegeln, dass es kaum verdeutlichender Dialoge bedarf. Obwohl viel geschieht, Schusswaffen ebenso eine Rolle spielen wie bedrohliche Eisbaeren, entsteht die Spannung nicht durch aesserliche „Action“, sondern durch eine psychlogische Verfolgungsjagd, deren Ausgang bis zuletzt voellig ungewiss bleibt.
Kammerspiel., Seelendrama, Naturschauspiel – ein aussergewoehnilcher Thriller mit boeser Pointe.

BAL (Honey) (Tuerkei, 2009) – Wettbewerb – ****
Dritter Teil einer Film-Trilogie von  Semih Kaplanoglu. Gesehen durch die Augen des sechsjaehrigen Yusef, der mit Vater und Mutter in einem abgelegenen Tal Anatoliens lebt. Der geliebte Vater ist Bienenzuechter, muss aber wegen des Klimas in immer abgelegeneren Gegenden seine Stoecke aufstellen und kommt dabei durch einen Sturz zu Tode. Yusef selbst ist Stotterer, tut sich in der Schule schwer, aber der feinfuehlige Lehrer weiss ihm durch die erhoffte Auszeichnung zu helfen.
Ein sehr ruhiger Film, ohne jede aufputschende Dramatik, die in wunderbaren Landschafts-Aufnahmen und schlichten Innen-Raeumen das einfache Leben seiner Protagonisten zeigt – ganz auf das direkte, unverstellte Spiel des kindlich-naiven Darstellers Bora Altas vertraut. Und statt illustrierende Musik nur Geraeusche und Laute aus der Natur verwendet: das Zwitschern der Voegel, das Bimmeln eines Gloeckchens oder das Summen der Bienen. Dennoch keine verklaerende Idylle, sondern das harte Leben in Anatolien und die Katastrophe des Vater-Verlustes. Ein durch seine Schlichtheit und Menschlichkeit beruehrender Film.

SHEKARCHI (Zeit des Zorns)    (Dtl./Iran 2009)   – Wettbewerb – ****

Teheran heute: Ali wird aus dem Gefaengnis entlassen. Er nimmt einen Job als Nachtwaechter in einer Fabrik an, um mit dem kargen Lohn seine junge Frau und die kleine Tochter zu ernaehren. Eines Tages werden – so die lange verzoegerte Auskunft der Behoerde – Frau und Tochter toedliche Opfer einer Schiesserei zwischen Polizei und Demonstranten. Zornig und verzweifelt toetet Ali daraufhin wahllos Polizisten auf der Autobahn. Er flieht in die nahen Waelder, wird aber von zwei Polizisten geschnappt, doch die Gruppe verirrt sich und muss Unterschlupf in einer verlassenen Huette nehmen: zwischen den beiden Polizisten bricht jedoch Gewalt aus – am Ende wird Ali auf Grund einer Verwechslung von einem der beiden erschossen.
Ein sproeder Film, in kargen, blaeulichen Bildern knapp erzaehlt, der – zumindest fuer nicht-iranische Zuschauer – manches unverstaendlich erscheinen, Untertoene oder Doppel-Bedeutungen nicht erkennen laesst. Dennoch baut Regisseur Rafi Pitts, der auch die Hauptrolle spielt, die Spannung
geschickt auf, reichert die Story mit einigen Krimi- und Action-Momenten an. Ungeschoent zeigt er die harten Lebens- und Arbeitsbedingungen einfacher Leute in der iranischen Millionenstadt,  deutlich prangert er Korruption in Behoerden und Polizeiapparat an. Ein mutiger Film? Gedreht wurde er mit deutschen Geldern im Auftrag des ZDF.

EXIT THROUGH THE GIFT SHOP (England, 2009) – ausser Konkurrenz – ****
Als „DokuFeature“ bezeichnet das Berlinale-Programm diese ironisch-witzige Collage des englischen Graffiti-Kuenstlers Banksy – einem Mann, der nie sein Gesicht zeigt und deshalb zu Beginn das Publikum mit schwarz verhuelltem Haupt und elekronisch verzerrter Stimme von der Leinwand herab willkommen heisst. Er erzaehlt wie der amerikanische Klamottenverkaeufer Thierry,  „Street-Art“-Werke mit seiner Videokamera mit geradezu besessenem Eifer dokumentierte und auch Banksy selbst bei dessen naechtlichen Aktionen begleitete.
Doch der Film, den Thierry daraus sehr exzentrisch zusammenschnitt,  missfiel Banksy. Daraufhin ernannte sich der umtriebige Thierry selbst zum Kuenstler, arrangierte mit riesigem Marketing-Aufwand eine temporaere Ausstellung eigener Werke in L.A., die stilistisch alles verwurstete, was von Duchamps bis heute als zeitgenoessische Kunst gilt und sich als solche verkaufen laesst. Der Erfolg war enorm – wie Banksy im off bissig kommentiert.
Der tempogeladene, fantasievoll geschnittetene Film, optisch von opulenter Farbigkeit, sprudelt in Wort und Bild geradezu ueber vor Komik, Parodie und Satire – auf Kunst, Kuenstler und vor allem auf den Kunstmarkt und seine Glaeubigen. Und man kann auch nicht sicher sein, ob der Mann mit dem Pseudonym Bransky nicht auch das Publikum der Berlinale, das den Film begeistert aufnahm,  mit klammheimlichem Gelaechter ironisch auf den Arm nimmt…

SOLZNE (Die Sonne)  (Russland/Italien/Frankreich/Schweiz, 2005) – Retrospektive – ****
Spielfilm um den Verzicht des japanischen Kaisers Hirohito auf seine Abstammung von der Sonnengoettin Amaterasu in einer Rundfunkansprache, Tokyo 1946. Ein im Kino schon oefters dramatisiertes Thema, doch der russische Regisseur Aleksandr Sokurow konzentriert sich in seinem Film ausschliesslich auf die Persoenlichkeit des Kaisers. Nach der Zerstoerung des Palastes  wohnt der Tenno in einem duester-luxurioes ausgestatteten Bunker, der Hofstaat versucht mit aeusserster Strenge den traditinellen Tagesablauf einzuhalten, waehrend der amerikanische General MacArthur eine Abdankung des Kaisers und seiner verzweifelten Regierung erwartet. Doch der Kaiser hat seine eigenen Vorstellungen: er laedt die Amerikaner zu einem offiziellen Foto-Termin,  er besucht – durch das zerstoerte Tokyo fahrend – MacArthur in dessen Residenz , traegt unerwartet Frack und Zylinder, spricht englisch, obwohl die Hofetikette das verbietet. Und dann entschliesst er sich, seiner goettlichen Abstammung zu entsagen  – zum Entsetzen des Hofes und vieler Japaner. Am Ende, nach der
beruehmten Rundfunkansprache, die im Film nicht gezeigt wird, fuehlt sich Hirohito wie befreit – als Mensch und als Familienvater.
Sokurow hat das Aufeinandertreffen der japanischen mit der westlichen Kultur und die dadurch verursachte Loesung aus erstarrter Tradition als Kammerspiel in dunkel-leuchtenden Bildern gestaltet, eine leise Tonspur aus einer Bach und Wagner-verfremdenden, elegischen Musik und fernem Kriegslaerm daruntergemischt. Issey Ogata spielt den Kaiser als faszinierende Mischung aus entwaffnender Naivitaet, hoher Intelligenz  und einem verteckten Humor – eine Persoenlichkeit, die aber nie ganz ihr inneres Geheimnis preisgibt, von den amerikanischen Foto-Journalisten – nicht zu unrecht – als Charlie Chaplin belaechelt. Der Kaiser selbst lacht erst am Ende des Films, als er mit seiner Frau zu den wartenden Kindern eilt  – in ein neues Zeitalter. Ein filmisches Meisterwerk fuer kulturgeschichtlich interessierte Fans.

METROPOLIS (Dtl. 1927)  – Berlinale Special -  ****
Restaurierte Fassung des Klassikers von Fritz Lang. Durch Funde in einem argentinischen Archiv konnte die bisher bekannte  Kopie um 30 Minuten erweitert werden. Inhaltlich nichts neues, aber formal: opulente Bilder und Sequenzen, die das filmische Genie des Regisseurs Fritz  Lang eindrucksvoll bestaetigen. Ihm gelang – mehr oder weniger bewusst – eine bildliche Dokumentation dessen, was man heute als bedeutende, d.h. zukunfstweisende,  geistige Stroemungen der Weimarer Zeit erkennt.  Hohler Pathos und ungewoehnliche Bild-Welten halten sich die Waage. Wer wissen will, wie die geistig fuehrenden Koepfe dieser Zeit  „tickten“, findet eine disparat-bildmaechtige Antwort in Langs Zukunfts-Vision von 1927.

THE GOSTWRITER (Engl/Fr/Dtl, 2009) – Wettbewerb -  ***
Thriller von Roman Polanski nach einem Erfolgs-Roman (und Drehbuch) von Robert Harris um einen
ehemaligen englischen Ministerpraesidenten, der sich angeblich in schlimme Machenschaften verstrickt hat (CIA, Irak-Krieg). Ein bisschen simpel ist die Story, die Harris sich ausgedacht hat -  dabei als enttaeuschert Anhaenger den ehemaligen Freund Tony Blair stehts im Blick. Polanski hat den Krimi routiniert ins Bild gesetzt, die bleierne Atmosphaere geschickt verdichtet und die Darsteller klug gefuehrt. Kommt aber an frueher Genie-Streiche kaum heran.

SAN QIANG PAI AN JING QI (A Woman, A  Gun And A Noodle Shop) (China 2009)
-Wettbewerb -  ***
Unterhaltsame Komoedie von Zhang Yimou. Nach dem Vorbild einer ‚Comedia del Arte‘ treffen sich in einer verlassenen Nudelbar inmitten einer pittoresken Huegellandschaft eine alter Ehemann, seine attraktive junge Frau, deren etwas begriffsstutziger Liebhaber, ein lustiges Diener-Paar und ein schlitzaeugig-boeser Polizist : in historisch-bunten Kostuemen und begabt mit allen Tricks chinesischer Variete-Kuenstler (der fliegende Nudelteig!) – ein etwas ausgedehntes Spiegelfechten mit allen Tricks und Raffinessen des chinesischen Unterhaltungs-Kinos und seiner Show-Werte. Huebsch und harmlos zugleich.

MAMMUTH (Frankreeich, 2009)  – Wettbewerb – ***
Serge Pilardosse (60)  ist Schlachter und will nach einem harten Arbeitsleben in den wohlverdienten Ruhestand wechseln. Dabei stellt er fest, dass einige Unterlagen von frueheren Arbeitgebern fehlen. Auf Draengen seiner Frau, die in einem Supermarkt arbeitet, faehrt er mit seinem alten Motorrad (Typ „Mammut“) ueber Land, um die fehlenden Papiere zu suchen. Dabei trifft er auf nette und fiese Typen, auf alte Freunde und junge Spinner – eine tragikomische Reise in die Vergangenheit, in der auch allerlei Gespenster auftreten wie z.B. eine tote, (von einem Motorradunfall) blutbeschmierte Geliebte (Isabelle Adjani), die ihm aber aufmunternde Ratschlaege erteilt.
Der junge Regisseur Benoit Delepine hat zusammen mit dem Autor Gustave de Kervern eine turbulente und fantasievolle Komoedie um Alt-Star Gerard Depardieu inszeniert.
Depardieu, massiv im Fett und mit schulterlangen offenen Zottel-Haaren, turnt und toelpelt sich durch unzaehlige Slapsticks und komische Stituationen – alles wie durch seine Brille gefilmt in verwackelten, grobkoernigen oder ueberbelichteten Bildern. Ob im Supermarkt, im Hotel unter dauertelefonierenden Handesvertreternoder oder bei einer leicht verrueckten Nichte, die ihre ganzes Haus mit Puppen-Skulpturen vollgepflastert hat. Am Ende kehrt er in flatternden Hippiekleidern nach Hause zurueck – unter die frisch-rasierten Achseln seiner muerrisch-patenten Frau Catherine, von Yolande Moreau („Seraphime“) mit wunderbar trockenem Humor gespielt. Schraeg-unterhaltsames Star-Kino.

NA PUTU (On The Path)  (Bosnien, 2009) – Wettbewerb -  ***
Der neue Film der bosnischen Regisseurin Jasmila Zbanic, die 2006 mit „Esmas Geheimnis – Grbavica“ den Goldenen Baeren gewann. Wiederum spielt die Geschichte im heutigen Sarajewo. Ein glueckliches, junges Paar , Luna und Amar – sie Stewardess, er Fluglotse. Doch Amar wird wegen Alkohol  im Dienst fuer mehrere Monate suspendiert. Ein alter Freund vermittelt ihm Arbeit bei einer moslemischen, wahabitischen Gemeinde. Obwohl Moslem durch Erziehung, aber im Alltag sehr religions-neutral, schliesst sich Amar allmaehlich dieser Gemeinschaft an: sie erloest ihn vom Alkohol, von Zigaretten, vom ‚oberflaechlichen-westlichen Lebensstil‘. Luna dagegen bleibt skeptisch: Maenner, die Frauen keine Hand mehr geben duerfen, Burka-verschleierte Schwestern,  die ihre Unterwerfung
den Maennern gegenueber und das Kinder-Gebaeren als weiblichen Wert an sich preisen  – hier zieht Luna eine Grenze – man trennt sich. Auf immer ?
Engagiertes Kino der bosnischen Regisseurin, die die immer noch vorhandenen Narben der zerstoererischen, kriegerischen Auseiandersetzungen in ihrem Land zeigt, konventionell in der Machart, aber durchaus spannend, da sie ihre Figuren nie einseitig betrachtet, sondern versucht beide Seiten zu verstehen – hervorragend gespielt von eindrucksvollem Darstellern – ein nicht sensationelles, aber nachvollziebar-aktuelles Kino fuer ein breites Publikum – auch auserhalb der bosnischen Grenzen.

THE KIDS ARE ALL RIGHT (USA, 2009) – ausser Wettbewerb -  ***
Attraktive Hollywood-Komoedie, in der eine langjaehrige lesbische Partnerschaft im Mittelpunkt steht – ohne die Grenzen des Mainstream-Kinos zu verletzen.
Durch eine anonyme Samenspende haben die Aerztin Nic (Annette Bening) und ihre Freundin Jules (Julianne Moore)  zwei Kinder grossgezogen:  die 18jaehrige Joni, die gerade auf ein College wechselt  und den 15jaehrigen Laser, einen Sportfan. Doch die Kinder sind neugierig auf den „Bio-Dad“, der alsbald in dem attraktiven Gastwirt und Bio-Gaertner Paul (Mark Ruffalo) gefunden wird,  einem ausgemachten „womenizer“.  Die Folge: allerlei Liebes- und Sex-Verwirrungen, Eifersuchts- und Pubertaetsprobleme: eine schraege, kalifornische Familie kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Natuerlich mit Happy-End.
Die Regisseurin Lisa Cholodenka hat diese Boulevard-Komoedie mit leichter Hand ins Bild gesetzt.
Umganssprachlich-schlagfertige Dialoge wuerzen die familiaeren Reibereien und die Darsteller-Stars machen aus den Rollentypen eine hinreissende Performance: Annette Bening hat dabei in der Langzeit-Ehe die zickigen Hosen an und eine ausgepraegte Liebe fuer gute Rotweine,  Julienne Moore betreut den eher  muetterlichen Part der Gemeinschaft – mit Hang zum heterosexuellen Seitensprung – und Mark Ruffalo ueberzeugt als ehemaliger Samenspender durch einen bemerkenswerten „sexy body“. Trotz manch derber (und nur eingeschraenkt jugendfreier) Einfaelle : am Ende mahnt der 15jaehrige Laser seine wegen des Samenspenders zerstrittenen weiblichen Eltern: „Ihr duerft euch nicht trennen“ – „Warum?“ – „Dafuer seid ihr viel zu alt!“.   – The Kids are all right.

THE RIVER (USA, 1950)   – Retrospektive -  ***
Indien, gesehen mit den Augen des – noch im amerikanischen Exil arbeitenden – franzoesischen Regisseurs Jean Renoir: der breit dahinfliessende Ganges als Symbol des immerwaehrenden Lebens, dessen Ufer unterschiedliche Menschen umfassen, Arme und Reiche, Glueckliche und Leidende. Sozusagen Indien als Mutter harmonischer Lebensweisheit. Renoir bedient sich dabei einer Spiel-Handlung, in der die Toechter zweier englischen Familien, die noch ganz im Kolonialstil in schoenen Ufer-Villen leben, sich in einen durch seine schwere Kriegsverwundung verbitterten Offizier verlieben. Liebes-Leid und -Freud, aber auch Tod (eines der Kinder) und Geburt – all dies ereignet sich am gleichmuetig dahin stroemenden Fluss. Farbenpraechtige Feste und Hindu-Zeremonien runden das harmonischen Indien-Bild Renoirs ab – heute nach 60 Jahren und den politischen und sozialen Ereignissen auf dem unruhigen Subkontinent erscheint dies wie ein ferner, humanistisch-poetischer Traum.

DANIEL SCHMID – LA CHAT QUI PENSE (Schweiz, 2009)    – Panorama – ***
Liebevolle Dokumentaion von Pascal Hofmann und Benny Jaberg ueber den Schweizer Regisseur Daniel Schmid, der 2006 an Kehlkopf-Krebs starb. Ein chronologischer Lebenslauf aus Interviews, Statsments von Freunden, Szenen aus Filmen und Theaterauffuehrungen, Familienfotos und privaten Sequenzen. Kindheit in Graubuenden (der frueh verstorbene Vater war Hotelier in Flims), Studium in Berlin und Muenchen, dadurch Bekanntschaft mit Fassbender, Schroeter und Wenders, Umzug nach Paris, wo Schmid zahlreiche Filme drehen konnte, und Rueckkehr in den 90er Jahren in die heimatliche Schweiz. Seine Vorliebe gilt filmische Melodramen ( „Heute Nacht oder nie“, „Violanta“) aber auch sensiblen Dokumentationen wie „Der Kuss der Tosca“ ueber das Altersheim greisser Saenger in Mailand. Schmid’s Filme wenden sich auf Grund ihrer melodramatischen Thematik und ihrer inszenatorischen Kuenstlichkeit ueberwiegend an ein intelektuelles Publikum, weshalb er auch bis heute nur Insidern vertraut ist – auch wenn er spaeter konventionelle Opern in Zuerich und Genf
  inszenierte. Eine symphatisch-filmische Erinnerung fuer den  Freundeskreis und  ein aufschlussreich-sehenswertes, wenn auch weitgehend unkritisches Portraet des eigenwilligen Schweizers fuer Neugierige.

DER RAEUBER (Dtl/Austr., 2009) – Wettbewerb – ***
Johann Rettenberger ist Bankraeuber, ein verschlossener Einzelgaenger. Zugleich ein zaeher Marathon-Laeufer, der es nach seiner Entlassung aus der Haftanstalt zum Wiener Landesmeister bringt. Er hat keine Freunde, nur eine sproede Beziehung zu Erika, einer alten Bekannten, die aber bald sein Tun entdeckt und ihn bei der Polizei anzeigt. Doch dem sportlich durchtrainierten Johann gelingt die Flucht aus dem Polizeirevier:  er flieht erst zu Fuss, spaeter in gestohlenen Autos durch den WienerWald, gejagt von einem Riesenaufgebot der Polizei. Bei einem Ueberfall in einer Laubenkolonie, um Essbares zu finden,  wird er vom Messer eines sich wehrenden Rentner toedlich verletzt,  er stirbt auf der Autobahn bei laufendem Motor.
Der junge Regisseur Benjamin Heisenberg hat – nach einem wahren Fall in der 80er Jahren – einen spannenden Film inszeniert. Besonders die erste Haelfte besticht durch eine schnelle, schnoerkellose Erzaehlweise, die den wortkargen Taeter und seine abweisende Beziehung zu seiner Umwelt knapp
und praezise zeichnet. Die Flucht des Raeubers und seine Verfolgung durch die Polizei bleibt aber dann doch zu sehr im Rahmen der genre-ueblichen Konvention, ohne dem eine neue oder eigene Note hinzufuegen zu koennen. Entsprechend  ist der Wiener Wald effektvoll grau verschneit, und die musikalische Untermalung durch anschwellende Trommelschlaege droehnt spannungssteigernd …
Hervorragend ist die Verkoerperung des gefaehrlichen „Raeubers“ und durchtrainierten  Marathonlaeufers durch den oesterreichischen Schauspieler Andreas Lust – sein schmales Gesicht mit den brennenden Augen, sein fast wortloser Habitus, seine knappen, geschmeidigen Bewegungen praegen sich kraftvoll ein.

HOWL (USA, 2009) – Wettbewerb -  ***
Gespielte Dokumention vom Werdegang des amerikanischen Dichters Allan Ginsberg, von seinen Insider-Erfolgen im San Francisco der 50er Jahre ( in Schwarz-Weiss) und von einem Prozess, der wegen Obszoenitaet in seinen Gedichten gefuehrt wurde (in Farbe). Filmische Collage von Roy Epstein und Jeffrey Friedman, die zu einem Drittel die Lyrik Ginsbergs durch phantasievolle, aber sehr geschmaecklerische (digitale) Computer-Animation nachvollziebar zu gestalten versucht. Ein Film fuer Insider.

SUBMARINO (Daenemark, 2009) – Wettbewerb – ***
Sozial-Drama im heutigen Kopenhagen von Thoamas Vinterberg, einem der Pioniere der beruehmeten Dogma-Bewegung. Die Geschichte zweier Brueder aus der sozialen Unterschicht, die sich fremd geworden sind, aber nach dem Tod der Mutter auf Grund deren Testamentsverfueguegung  (eine billige Immobilie) wiederbegegnen. Nick, lebt in den Tag hinein, uebernimmt aber schweigend die Schuld eines Mordes auf sich, den ein Freund an einer Nachbarin  begangen hat. Der andere Bruder ist heroinabhaengig und versucht, sich und seinen kleinen Sohn, durch dealen mit Heroin  ueber Wasser zu halten. Die triste Atmosphaere – alles spielt vor einer grauen, winterlichen Vorstadt-Kulisse – interessiet vor allem durch den Blick des Regisseurs auf die „unschuldigen:“ Kinder: ihre unverstellt-naive Wahrnehmung der schlimmen Umwelt , ihre ungebrochen-vertrauensvolle Zuneigung gegenueber Eltern und  einigen Erziehern bilden zwar deneinzigen, aber echten Hoffnungsschimmer inmitten der gezeigten heutigen Goss-Stadt- Misere aus
Arbeitslosigkeit, materieller und moralischer Armut.

GREENBERG (USA, 2009) – Wettbewerb – **
Melancholische Alltagskomoedie von Noah Baumbach. Roger Greenberg (Ben Stiller), 41 Jahre alt, kommt in seine Heimatstadt Los Angeles zurueck, um fuer einige Wochen, das Haus seines Bruders zu betreuen, waehrend dieser mit seiner Familie in Vietnam Urlaub macht. Greenberg, von Beruf Schreiner, trifft alte Freunde, stellt aber fest, dass man sich kaum etwas zu sagen hat. Unsicher, aber gleichzeitig sehr egomanisch, was gelegentlich zu kleinen Auseinandersetzungen mit seiner Umgebung fuehrt, laesst er sich auf ein zunaechst sexuelles Abenteuer  mit der jungen Assistentin seines Bruders ein (Greta Gerwig). Allmaehlich entwickelt sich jedoch zwischen dem Mann in der Mitlife-Krisis und der noch lebens-unerfahrehen, jungen Frau eine ernstere Beziehung. Das Ende bleibt offen.
Freundlich gemachte Unterhaltung mit witzigen Dialogen, zugeschnitten auf die Gepflogenheiten des  „american way of life“,  und getragen vom Star des Films – dem wuseligen Ben Stiller als leicht  komischem Durchschitts-Amerikaner. Nur bedingt festival-tauglich.

SHUTTER ISLAND (USA, 2009)  – ausser Konkurrenz – **
Der neue Film von Martin Scorsese : ein verwirrender, duesterer Thriller um eine psychiatrische Krankenanstalt auf einer abgelegenen Insel vor der amerikanischen Ost-Kueste im Jahre 1954. Filmisch eindrucksvoll, aber inhaltlich wirr: ein Mix aus Horror-, Psycho- und Kriminal-Film . Mit kritisch- gemeinten Anspielungen auf Nazi-Konzentrationslager, die McCarthy-Aerea, den Irak-Krieg und Guantanamo – aber letzlich ein leicht vorhersehbares, langweiliges Konstrukt, das zwar alles andeutet, aber sich auf unverbindlich-beliebige Kino-Kost beschraenkt. Die guten Schauspieler, darunter Leonardo di Caprio, Ben Kingsley, Mark Ruffalo und Max von Sydow, sowie das exzellente technische Team, vermoegen das ambitionierte, aber konfus-duestere Drama nicht zu retten.

MY NAME IS KHAN (Indien, 2009) – ausser Konkurrenz – **
Entgegen den Erwartungen keine Bollywood-Opera, sondern ein Drama ueber die Folgen des 11.September 2001 in Amerika : ueber die Hysterie grosser Teile der US-Bevoelkerung gegenueber ihren Mitbuergern moslemischen Glaubens. Der indische ( inzwischen aelter gewordene) Star Shah Rukh Khan spielt einen autistischen in den USA lebenden Inder, der immer nur beweisen will, dass er kein Terrorist ist und gerade dadurch in Schwierigkeiten geraet. Ein ernsthaftes Thema – in vielen kleinen Nebenszenen erschreckend verdeutlicht – aber durch bombastischen Gefuehls-Kitsch  weichgespuelt.und mit droehnender Musik hochgepuscht.
An welches Publikum wendet sich dieses dreistuendige Melodram ? Kritische Aufklaerung oder beruhigende Verharmlosung ?

JUD SUESS – FILM OHNE GEWISSEN  (Dtl., 2009)  -Wettbewerb   **
Gut gemeint – kuenstlerisch misslungen. Oskar Roehlers Spielfilm ueber die Entstehung des Nazi-Opus „Jud Suess“ und ueber die Rolles seines Hauptdarstellers Ferdinand Marian scheitert an der bieder, unzulaenglichen Inszenierung. In dunklen, fast farblosen Bildern reiht sich ein Klischee ans andere – Goebbels als bruellende Karikatur (Moritz Bleibtreu), Ferdinand Marian als zweifelnd-eitler Schauspieler und Suffkopp (Tobias Moretti) – obwohl er ein fuer seine Zeit typischer Mitlaeufer war.
Auch sonst wird manch historisches Detail filmgerecht aufgemotzt – Marian’s Frau zur Halbjuedin stilisiert oder Hans Moser zur komisch-debilen Charge verniedlicht. Der Film wirkt grobgeschnitzt, hoelzern und gelaehmt von der historischen Vorlage : da hilft auch das aufwendige Nachspielen oder Ein-Kopieren der heutigen Schauspieler in den historischen Jud-Suess-Film wenig – selten blieb ein gegenwaertiger Film, der sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit beschaeftigt, so leblos und steif, so uninspiriert und fade wie diese angeblich kritische Auseinandersetzung mit dem Schnulzen-
und Propaganda-Kino der Nazi’s -  “ Der Wind hat mir ein Lied erzaehlt….“ singt  folgerichtig im Abspann Zarah Leander.

AMPHETAMINE (Hongkong, 2009) – Panorama – *
Love-Story zwischen einem wohlhabenden, jungen Banker in Hongkong und einem noch juengeren, huebschen Sportlehrer aus einer armen, chinesischen Migrantenfamilie.
Hoch-gestylter, schwuler Kitsch, ohne jegliche Ironie.

Ueber den Wolken: „Up in the Air“ von Jason Reitman ****

10. Februar 2010FilmkritikenNo Comments

„Ueber den Wolken, da muss die Freiheit grenzenlos sein“ : der smarte Geschaeftsmann Ryan Bingham (hinnreissend: George Clooney) lebt nach dieser Devise;  er ist unverheiratet und 322 Tage des Jahres unterwegs, im Flugzeug,  im Mietwagen,  in Hotels – in der glaesern-schicken Welt der Kreditkarten und Nobel-Bars. Laessig geniesst Bingham dieses Leben,  laessig erledigt er auch seinen im Grunde unangenehmen Job:  er vermittelt naemlich Angestellten ihre Kuendigung ; Firmenchefs, die zu feige sind fuer diese Aufgabe, koennen ihn mieten. Mit aufmerksamer Freundlichkeit und kuehlem Charme erledigt er den jeweiligen Auftrag,  und verschwindet wieder im naechsten Flugzeug.
Bis ihm zwei Frauen in die Quere kommen. Zuerst verliebt er sich in Alex (elegant-ironisch: Vera Farmiga), eine selbstbewusste Blondine,  die gleich ihm in der Welt des fliegenden Business taetig ist,  die aber, wie er nach einigen gemeinsam verbrachten Hotel-Naechten zwischen den Fluegen feststellen muss, gluecklich verheiratet ist und  in ihm, dem erfolgsgewoehneten Macho,  nur eine gelegentliche Sex- Abwechslung sieht.
Entscheidender ist die Begegnung mit der ehrgeizigen Natalie (ueberzeugend: Anna Kendrick): eine frisch von der Ausbildung kommende Rationalisierungs-Expertin. Sie schlaegt der Firma vor, alle Kuendigungs-Gespraeche nur noch ueber den Bildschirm abzuwickeln, das erspare die hohen Reise- und Hotelkosten. Bingham sieht sein berufliches, wie privates Leben in Gefahr. Er versucht Natalie von ihrer Fehleinschaetzung seines Jobs zu ueberzeugen, indem er sie mitnimmt auf  seine naechsten Touren…
Der junge Regisseur Jason Reitman hat daraus ein kluge Komoedie mit witzig-geschliffenen Dialogen gemacht, ohne den ernsten Hintergrund zu verniedlichen: der bittere Beigeschmack, den Kuendigung und Massen-Entlassungen hervorrufen, wird nicht weg-retouchiert – allerdings auch nicht tiefergehend untersucht. Wie in allen Komoedien Hollywoods stehen Liebe und Ehe, die Frage nach Bindung oder individueller Freiheit im Mittelpunkt. So interessiert auch hier  vor allem -   wo und wie der flotte Junggeselle Bingham sein Glueck findet:  beim pikanten One-Night-Stand in tollen Hotels oder im trauten Familienkreis wie bei seinen beiden Schwestern – deren aeltere gerade den Aufstand in ihrer Ehe probt, waehrend die juengere einen sicherlich nicht sehr aufregenden Bund fuers Leben eingeht,  wie Bingham auf ihrer ziemlich spiessigen Hochzeitsfeier feststellen muss..
Dass die heikle Balance zwischen der boesen, wirtschaftlichen Wirklichkeit und den komoediantischen Liebesverwicklungen so elegant und intelligent aufgeht, verdankt der Film einerseits dem szenischen Einfallsreichtum seines Regisseurs, vor allem aber dem charmant-souveraenen Spiel George Clooney’s. Seine maennliche Ausstrahlung, seine elegante Haltung, seine ironische Intelligenz tragen und praegen die zuerst tempogeladene, am Ende nachdenkliche Komoedie. Doch auch die uebrigen Beteiligten haben gewichtigen Anteil:  von den raffinierten Bildern des Vorspanns bis zur letzten verbalen Pointe – ein ebenso sehenswerter und wie unterhaltsamer Ausflug in die Luefte ueber Amerika.

Foto/Verleih: Paramount

zu sehen: CineStar im Sony Center (OV); Babylon Kreuzberg (OmU); Central (OmU); Filmtheater am Friedrichshain (OmU); CinemaxX Potsdamer Platz; Colosseum; Kulturbrauerei; Zoo Palast u.a.

Komischer Alltag: „Diebe“ im Deutschen Theater ***

9. Februar 2010TheaterkritikenNo Comments

Ein ueberlanger Abend. Knapp vier Stunden bevoelkern ebenso normale wie komische Zeitgenossen die karge Szene. Finn, ein Versicherungsmakler,  will nicht mehr aufstehen, zieht sich in seine Wohnung und damit vom Leben zurueck. Seine – von ihrem Verlobten Reiner -  verlassene Schwester Linda besucht den grantelnden Vater wie immer im Altersheim:  der will dort raus. Thomas, ein Polizist, und Monika, eine Verkaeuferin im Supermarkt, sind noch ein glueckliches Paar, bis Monika‘ s Geschaeft von einem auslaendischen Investor uebernommen und sie entlassen wird. Die schrille Mira erwartet ein Kind und weiss nicht , ob sie es abtreiben lassen will. Ihre Freundin Gaby hat dagegen ein seltsames, naechtliches Abenteuer mit ihrem Feund: er legt ihr eine Eisen-Kette umd den Hals und erwuergt sie fast. Das aeltliche, spiessige Ehepaar Schmidt glaubt sich von einem Wolf im Garten verfolgt – es ist aber dann nur ein Mann namens Josef Erbarmen, der dank Herrn Schmidt‘ s Samenabgabe vor vielen Jahren gezeugt wurde und der jetzt seinen physischen Vater sucht. Eine aeltere Dame erstattet bei Thomas auf dem Polizeirevier eine verspaetete Vermissten-Anzeige: vor 43 Jahren verliess ihr Mann das gemeinsame Hotelzimmer und verschwand.
Kuriose Episoden, zu einem etwas diffusen Puzzle gefuegt: ausgedacht von der Berliner Literaturpreistraegerin Dea Loher, charakterisiert durch allerlei Spiegelfechtereien von Alltags-Woertern und gestanzten Satz-Formeln.  Mono – und Dialoge – mal komisch, mal abtrus, gelegentlich auch tragisch.
Regisseur und Buehenbildner Andreas Kriegenburg bastelt daraus eine muntere Szenen-Folge, in der die einzelnen Personen und Paare bei ihren Auf- und Abtritten gleichsam aus einem buehnen-beherrschenden Hamsterrad purzeln oder wieder aufspringen. Dazu ertoenen flotte Oldies von Fred Astair bis Doris Day: Alltag eben, voll von bizarren Macken und  komischen  Spruechen – grotesk-ironisch aufgespiesst, aber machmal auch nervig in seiner  troegen Gespreiztheit.
Leider geht dem Stueck (und auch der Inszenierung) nach der Pause die Luft aus. Statt lustig wird’s nun sentimental. Und die Musik plaetschert immer minimalistischer. Zwar koennen die durchweg vorzueglichen  Schauspieler ( ua. Susanne Wolff, Judith Hofmann, Barbara Heynen, Markwart Mueller-Elmau) das nun  durchhaengende Stueck zum ansehnswerten Ende bringen, aber wirklich retten vermoegen sie es nicht.
Weniger, waere bei dieser Urauffuehrung sicher mehr gewesen.

Foto: Arno Declair/Deutsches Theater

naechste Vorstellungen: 28.2. / 4.3. / 28.3. / 5.4.

Bestuerzendes Stadt-Portraet: „Tirador“ von Brillante Mendoza *****

9. Februar 2010FilmkritikenNo Comments

Seit der philippinische Film-Regisseur Brillante Mendoza im letzten Jahr beim Filmfestival in Cannes mit „Kinatay“ das Publikum spaltete, aber gleichzeitig den Preis fuer die beste Regie bekam und anschliessend auch in Venedig und in Dubai mit „Lola“ grossen Erfolg hatte, muss die internatinale Kino-Welt einen neuen, aufregenden und provokativen Filmemacher zur Kenntnis nehmen. 
Der 1960 geborenen Mendoza dreht erst seit 2005 Kino-Werke (vorher arbeitete er vorwiegend fuers Fernsehen), erstaunliche neun sind es bisher insgesamt. Das Berliner Kino Arsenal zeigt nun – eine Woche vor Beginn der Berlinale – sieben dieser Fime, darunter „Tirador“.
„Tirador“ (engl.Titel „Slingshot“, 2007) fuehrt in die Slums von Manila und wirft gleichsam Spottlights auf einige Bewohner, ohne dass daraus groessere Geschichten entwickelt wuerden. Es geht um ein Gesamtbild dieses – fuer europaeische Augen – schrecklichen Ortes, wo die Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht sind, Menschen in aesserster Armut, die meist  nur durch stehlen, betruegen, hehlen – verbunden mit oft blutiger Gewalt – zu ueberleben vermoegen. Fehlende Hygiene, Neid und Missgunst machen den Alltag fuer diese Bewohner zur Hoelle. Drogen und Sex spielen dabei – wen wundert’s – eine grosse Rolle, brutale Razzien einer bestechlichen Polizei sind die Folge – ein anscheinend undurchdringlicher Teufelskreis.
Voewiegend gefilmt mit Handkameras, die in rasendem Tempo durch Zimmer, Treppen, Flure, enge Gassen, Abwasserkanaele oder ueberfuellte Stassen und Platze hasten. Die Schluss-Sequenzen dieses halbdokumentarischen Spielfilms zeigen den lokalen Wahlkampf von 2007: wie die  unwissenden, ungebildeten Slumbewohner gegen entsprechende Stimmabgabe offen bezahlt werden, waehrend Politiker auf einer pompoes-inszenierten Massen-Veranstaltung leere Phrasen dreschen: Bilder einer verlogenen, korrupten Gesellschaft, krass gespalten in arm und reich.

Musikalische Haute-Couture: „Agrippina“ in der Staatsoper ****

5. Februar 2010TheaterkritikenNo Comments

Georg Friedrich Haendel’s Jugendwerk „Agrippina“ wurde vor 300 Jahren in Venedig uraufgefuehrt – ein Sensations-Erfolg. Eine satirische Komoedie im alt-roemischen Gewand, ein fuer die damalige Zeit freches Spiel um Macht- und Liebe. Kaiserin Agrippina versucht mit List und Luegen ihren Sohn aus erster Ehe, Nero, zum Nachfolger ihres vertrottelten (zweiten) eGatten, dem Kaiser Claudius zu machen. Mittel im raffinierten Raenkespiel sind der Feldherr Ottone und die von ihm geliebte Poppea, auf die sowohl Claudius wie auch Nero ein verliebtes Auge geworfen haben. Doch der Gepflogenheit der Zeit entsprechend, geht die boese Intrigen-Geschichte gut aus, duerfen sich nach vier Stunden alle Personen zum froehlichen „Happy End“ vereinen.
In der Staatsoper ist Rene Jacobs der meisterliche Spiritus Rector dieser „black comedy“. Unter seiner temperamentvollen Anfeuerung spielen die Musiker der „Akademie fuer Alte Musik“ hinreissend – alles wirkt wie mit dem Silberstift ausziseliert, federnd, spruehend, klangpraechtig.
Allein wie Rene Jacobs die einleitenden und ausklingenden Takte der Arien oder ihre konzertierende Begleitung durch ein Solo-Instrument durch subtile Farbgebung und feine Abstufung der Dynamik gestaltet, zeigt den ueberlegenen, musikdramatischen Gestalter.
Das Saenger- und Darsteller-Ensemble ist superb, bis in die Nebenrollen perfekt besetzt. Im Mittelpunkt die Bulgarin Alexandrina Pendatchanska als raffiniert-elegante Intigantin Agrippina, ein aeusserst agiler Mezzo. Anna Prohaska ist mit glockenreinen Sopran-Toenen ihre liebenwuerdig-huebsche Gegenspielerin Poppea und die junge Amerikanerin Jennifer Rivera ueberrascht in der Hosenrolle des Nero mit gelaeufigen Koloraturen. Marco Fink, ein orgelndem Bass-Bariton, singt einen drollig-vertrottelten Claudius in maechtigen Pumphosen , die lustigen Nebenrollen sind bei Neil Davies, Dominique Visse und Daniel Schmutzhard bestens aufgehoben. Doch zum Star des Abends wird – wie schon in vorausgegangenen Produktionen – der amerikanische Counter-Tenor Benjamin Mehta als Ottone: eine hoechst-virtuos gefuehrte, klangfarbenreiche, volltoenende Stimme, die scheinbar muehelos die schwierigsten Passagen meistert und gleichzeitig die jeweiligen Gefuehle ueberzeugend ausdrueckt.
Szenisch wird diese „Agrippina“ von einem franzoesischen Team gestaltet – mit erlesenem Geschmack (Regie: Vincent Boussard, Buehnenbild: Paul Zoller, Kostueme: der Pariser Modeschoepfer Christian Lacroix).
Die Buehne ist ein grosser leerer Raum, gelegentlich unterteilt von Perl-Vorhaengen, die je nach Beleuchtung farbig oszillieren. Vor dem Orchester befindet sich eine Art Laufsteg mit leicht spiegelndem Boden, der gelegentlich die Schatten der gerade auftretenden Personen zart an die Waende wirft. Ausser Claudius, der barocken Brustpanzer und Halskrause traegt, tragen alle Handelnden heutige Kleidung, die Herren dunkle oder weisse Anzuege, die beiden Damen aber extravagante Haute-Couture von raffinierter Schlichtheit.
Es gelingt dem Regisseur erstaunlich gut, durch geschickte Personenfuehrung die komplizierte Story klar und deutlich zu erzaehlen. Eine Reihe huebscher Einfaelle setzt satirische, ironische oder auch komoediantisch-derbe Akzente: wenn Agrippina die beiden komischen, das Volk symbolisierenden Nebenfiguren scheinheilig gegen den Kaiser aufhetzt und ihnen falsche Sex-Verspechen macht; wenn Claudius,  auf einem maechtigen, weissen Sofa trohnend, vom Feldzug aus Egland zurueckkehrt und mit zwei durchsichtigen Riesen-Luft-Ballons spielt – Seifenblasen eben; oder wenn die erregte Agrippina, um ihren Willen durchzusetzten, dem Claudius rabiat ans Gemaecht geht.
Kleine Einschraenkung: so elegant und prachtvoll die Auffuehrung sich praesentiert – ihre fuer den heutigen Geschmack etwas strenge Aneianderreihung von Rezitativ und Arie, das Fehlen groesserer Ensemble-Nummern und die minimalistische Art der Inszenierung  vermoegen gelegentliche Ermuedungserscheinungen nicht zu verhindern.
Dennoch: ein Triumph fuer Rene Jacob und die Barock-Oper. Grosser Beifall.

Foto: Monika Rittershaus/Staatsoper Berlin

alle Vorstellungen sind ausverkauft

Schoene Talentproben: „Shut up and Dance! Reloaded“ – Das Staatsballett in der Komischen Oper ****

4. Februar 2010TheaterkritikenNo Comments

Neue Choreographen – vor allem gute – sind weltweit Mangelware. Deshalb ist es eine kluge und zukunftstraechtige Idee von Staatsballett-Intendant Vladimir Malakhov, seinen Taenzern, maennlichen wie weiblichen,  die Chance zu bieten, ihre choreographischen Talente auszuprobieren – und zwar unter besten Bedingungen.
Nach zwei erfolgstraechtigen Produktionen – 2005 im Magazin der Staatsoper und 2007 in einem Club – werden nun sieben neuere Arbeiten, davon fuenf Urauffuehrungen, zu einem attraktiven, fast drei-stuendigen Abend in der Komischen Oper gebuendelt.
Klar, dass Themen und Schrittvokabular stark von Vorbildern und der all-taeglichen Arbeit der Taenzer gepraegt sind. Andererseits aber werden Ideen und Bewegungen auspobiert, die innerhalb einer klassisch gepraegten Kompanie kaum oder nur am Rande eine Rolle spielen.
Bemerkenswert:  kein Werk wird zu klassischer Musik getanzt,  zu hoeren sind ausschliesslich Rock-, Punk-, elektronische oder experimentelle Klaenge. (Manchmal sehr laut). Atmosphaerisch – auch dies eine ueberraschende Uebereinstimmung – herrschen abstrakte oder ernste Sujets vor – Komoediantisches fehlt fast voellig.
So beeindruckt die russische Gruppentaenzerin Xenia Wiest durch eine duestere, „gothic“-gestimmte „Messe“ fuer drei Paare, die aus dem Dunkeln kommen und darin wieder verschwinden. Der Berliner Tim Plegge, an der Ernst-Buch-Hochschule ausgebildet, zeigt einen melancholischen, traumartigen Pas-de Trois, dem ein Mann als Kontrastfigur gegenuebergestellt ist, der einen lyrischen Texte reflektiert (nicht ganz unproblematisch). In weichen, fliessenden Bewegungen figuriert Sebastian Nichita zwei sich an- und abstossende Paarbeziehungen – eine Arbeit, die – 2005 uraufgefuehrt –  an den vor kurzem gestorbenen Taenzer erinnert – vom ungarischen Landmann und Kollegen Martin Buczko einstudiert. Buczko selbst entwirft einen huebschen Pas-de-Deux vor einem sich langsam vergroessernden Mond.
Effektvoller Abschluss des Abends – nach der Pause – bildet das abstrakte 50-Minuten-Werk „Egopoint“ der Ersten Solistin des Staatsballets Nadja Saidakova, das im letzten Dezember bei der „Spielzeit Europa“ erstmals aufgefuehrt wurde. Virtuos und exzellent getanzt (u.a. Beatrice Knop, Elena Pris, Michael Banzhaf), aber mehr modisch hochgestylte, raffinierte Buehnen-Show, choreographisch eher belanglos.
Fazit: Talente sind vorhanden – jetzt muessen sie gefoerdert und weiterentwickelt werden. Garantie auf Erfolg gibt’s allerdings nicht.

Foto: Enrico Nawrath/Staatsballett Berlin

naechste Vorstellung: 8.Feb.; dann wieder im Mai/Juni/Juli

Schoene Talentproben: „Shut up and dance! Reloaded“ – Das Staatsballett in der Komischen Oper

4. Februar 2010AllgemeinNo Comments

Choreographen, vor allem gute, sind weltweit Mangelware und so ist es klug und sinnvoll, dass Staatsballett-Intendant Vladimir Malakhov seinen Taenzern die Chance bietet, sich in diesem schwierigen Metier auszuprobieren – und zwar unter besten Bedingungen. 7 junge Taenzer- Choreographen zeigen in Zusammenarbeit mit den ihren Kollegen jetzt neuere Arbeiten in einem fast dreistuendigen Abend in der Komischen Oper, davon sind 5 zugleich Urauffuehrungen. (Zwei aehnlichen Produktionen waren an anderen Orten 2005 und 2007 vorausgegengen.) Klar, dass die Choreographien und ihre Schrittvokabular stark von Vorbildern und besonders von der tag-taeglichen Arbeit der Taenzer stark beeinfluss ist. Andererseits zeigt sich auch der Wunsch und die Sehnsucht, Themen und Bewegungen auszuprobiere, die in einer klassischen Ballett-Compagny kaum oder nur am Rande eine Rolle spielen. Besonders auffaellig: keiner der Choreographen waehlte klassische Musik, zu der getanzt wurde, dafuer waren Rock- , Punk-, moderne oder experimentelle Klaenge Grundlage der sehr unterschiedlichen Arbeiten. Besonders auffallend: ein duesteres Stueck, eine seltsame „gothic“ Messe fuer drei aus dem Dunkel auftauchende Paare von der russischen Gruppentaenzerin Xenia Wiest oder ein verraetselter, traumartiger Pas-de Trois des Berliners Tim Plegge, in den ein vierter, lyrische Texte reflektierender Mann die

Popig-derber Schwank: „Don Pasquale“ in der Komischen Oper ***

1. Februar 2010TheaterkritikenNo Comments

Die Neu-Inszenierung durch die niederlaendische Regisseurin Jetske Mijnssen verwandelt Donizetti’s elegante Opera buffa in eine modisch gestylte,  dralle Gauner-Komoedie. Don Pasquale ist hier ein reicher Rentner, dessen Wohnzimmer von einem pompoesen Sarg beherrscht wird. Darin versteckt er eine grosse, knallrote Sport-Tasche voller Geld. Und diese Tasche ist es, nach der alle Personen des Stueckes gieren: sein Arzt und Vertrauter Malatesta – ein etwas undurchsichtiger, smarter junger Mann im schicken Outfit;  Ernesto, sein droeger Neffe, der auf das versprochene Erbe wartet und in seinem gelben Pulli und der schweren Hornbrille wie ein verschlafener Pennaeler aussieht; vor allem aber die huebsche und durchtriebene Norina, die ihren Sex-Appeal ungeniert bei allen einsetzt, wenn sie dadurch bloss an die Geldtasche rankommt.
Diese Umdeutung des Librettos sorgt zwar fuer viel szenischen Wirbel, unterschlaegt aber, dass die Musik neben den komischen Momenten auch menschliche Gefuehle wie Liebe und Einsamkeit schildert, dass sie neben den turbulenten Ensembles und aberwitzigen Finali auch zaertliche, anruehrende und melancholische Toene besitzt.
Mit Gags und Einfaellen wird nicht gespart und die Regisseurin versteht es, diese geschickt und wirkungsvoll einzusetzen, auch wenn manche dieser Slapsticks und komischen Nummern ziemlich bekannt oder geschmacklich fragwuedig scheinen: wenn Norina und Malatesta unterm Sarg fummeln und sich ihrer Kleider entledigen muessen, wenn Ernsto sich im selben versteckt oder seine Hose verliert,  wenn Pasquale sich durch dauernd umfallende Stuehle quaelt oder wenn aus dem urspruenglichen Notar eine huenenhafte Notarin im blass-rosa Schneider-Kostuem wird, die dann auch noch den ihr gegenueber grotesk schmaechtigen Malatesta heftigst begrabschen darf.

Die Saenger bringen sich in diesen Gauner-Stadl voll ein. Jens Larsen als fidel-grantelnder Pasquale,
Adrian Strooper als piefiger, tenoral etwas duenner Ernesto, Guenter Papendell mit sattem Bariton und geschmeidigem Agieren als Malatesta sowie die vorzuegliche Christiane Karg als kesse Norina, deren gelaeufige Koloraturen ebenso passgenau sitzen wie ihre extravagenten Schuhe und Klamotten.
Der Chor zeigt sich nur kurz als schraege Party-Gesellschaft, waehrend sechs aeltere Herren, anzusehen wie stocksteife Angestellte von  Grieneisen,  als Pasquales stumme Diener streng und ausdauernd umherwuseln.
Dieser effektvollen, aber doch recht derben Lesart des „Don Pasquale“ schliessen sich Orchester und  Gastdirigent Maurizio Barbacini voll an – immer rauf auf die Pauke! – nur schnell und laut ist hier die Devise. Ein Faschings-Schwank, eine Farce eben – und weiter nichts.

Foto: Komische Oper

naechste Vorstellungen: 5. / 20. /  27.Februar

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