Rainer Allgaier

Theater- und Filmkritiken

  • Theaterkritiken
  • Filmkritiken
  • Berlinale
  • Rainer Allgaier
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Theaterkritiken
  • Filmkritiken
  • Berlinale
  • Rainer Allgaier
  • Impressum
  • Datenschutz

Monat: März 2010

Knalliger Reisser: „Oberst Chabert“ in der Deutschen Oper ***

29. März 2010TheaterkritikenNo Comments

Wer kennt Hermann Wolfgang von Waltershausen? Nur die wenigstem Musikfreunde duerften den Namen schon einmal gehoert haben. Waltershausen, 1882 in Goettingen geboren, schrieb unter anderem 5 Opern, war hauptsaechlich als Musikpaedagoge in Muenchen taetig, wo er auch 1954 starb. Obwohl eher konservativ und national gepraegt, wahrte er Distanz zum Nationalsozialismus und verlor darum seine offizielle Stellung als Leiter der Muenchner Musik-Akademie 1933. Seine Werke wurden aber nie verboten und so konnte sein Musikdrama „Oberst Chabert“ (uraufgefuehrt 1912 in Frankfurt am Main) noch im Maerz 33 seine Berliner Erst-Auffuehrung an der damaligen Staedtischen (heute: Deutschen) Oper erleben. Doch nach 5 Auffuehrungen verschwand das Werk vom Spielplan: die jetzige neue Einstudierung am gleichen Haus war deshalb fuer das Publikum eine echte, ueberraschende Entdeckung.
Von Waltershausen hat sein Libretto selbst geschrieben:  Vorlage war Balzacs beruehmte, sozialkritische Novelle vom napoleonischen Oberst Chabert, der nachdem er vermisst und fuer tot erklaert wurde, einige Zeit spaeter nach Paris zurueckkehrt und seine Frau wie sein Vermoegen in den Haende eines Anderen vorfindet. Daraus macht der ganz in der spaetromantischen Wagner-Nachfolge stehende Komponist einen psychologischen Thriller – eine melodramatische Dreiecks-Geschichte zwischen Bariton (Oberst Chabert), dem Sopran (seiner ehemaligen Frau Rosine) und dem Tenor (der neue Gemahl Rosines). 3 kurze Akte mit letalem Doppel-Selbstmord-Ende.
Das gross besetzte Orchester malt farbig auftrumpfende Leidenschaften, einen sueffig stroemenden Melos fast ohne Einbeziehung neuerer musikalischer Errungenschaften: zwar klangpraechtig, effektvoll, aber auch etwas aeusserlich, epigonenhaft, altvaeterlich.
Die Deutsche Oper bot zwei konzertante Auffuehrungen an. Konzertant heisst in diesem Fall: das kraftvoll aufspielende Orchester unter Jacques Lacombe sass wie eh und je im Graben, die sechs Solisten in dunklen Anzuegen standen auf der Vorderbuehne vor einer grossen Leinwand, auf die schwarz-weisse Video-Filme projeziert wurden, meist die Gesichter der Saenger in Grossaufnahme. Dieses hautnahe Minenspiel bot einen klugen zusaetzlichen Reiz.
Ueberragend war der daenische Bariton Bo Skovus in der Titelrolle, auch die Nebenrollen (Simon Pauly, Stephen Bronk) waren ausgezeichnet besetzt, waehrend Manuela Uhl (Rosine) und Raymond Very (ihr neuer Gemahl) zwar leidenschaftlich agierten und sangen, aber einiges an stimmlicher Schoenheit und Leuchtkraft vermissen liessen.
Dennoch eine interessante Wiederentdeckung – ob diese Oper aber fuers Repertoire tauglich waere, darf bezweifelt werden.

Foto: Literaturarchiv und Bibliothek Muenchen

Geballtes Elend: „Precious“ von Lee Daniels ***

28. März 2010FilmkritikenNo Comments

Precious (die Kostbare) heisst eigentlich Clareece, ist ein uebergewichtiger Teenager im Harlem der 1980er Jahre. Sie kann kaum lesen und schreiben, wird von ihrer Mutter, die uebel gelaunt den ganzen Tag vor dem Fernseher ihre Sozialhilfe verfuttert, drangsaliert, gedemuetigt und zu Hausarbeiten gezwungen. Vom Vater wurde Precious schon als Kind missbraucht, mit 12 Jahren bekam sie ein Kind von ihm, das am Down-Syndrom leidet und bei der Grossmutter untergebracht ist. Jetzt, im Alter von 16 Jahren,  ist sie erneut schwanger (wieder vom inzwischen verschwundenen, Aids-kranken Vater), fliegt deswegen von der Schule, kommt aber durch Vermittlung der Rektorin in einer alternativen Schule fuer Problemkinder unter. Dort trifft sie auf eine verstaendnisvolle Lehrerin, die ihr nicht nur – muehsam – lesen und schreiben beibringt, sondern auch ein allmaehlich sich festigendes Selbstbewusstsein, so dass Precious sich schliesslich  -samt ihren beiden Kindern-  von der schrecklichen Mutter loest und ein eigenstaendiges Leben beginnt.
Der Film des farbigen Regisseurs Lee Daniels basiert auf einem in den USA erfolgreichen Roman („Push“ von Sapphire), der sehr offen und krass das kurze Leben dieser nach realen Vorbildern erfundenen Figur ( in der „Ich“-Form) schildert. Zwar wird vieles gemildert (auch der „optimistische“ Schluss), dennoch wirkt der brutale Naturalismus oft schockierend. Und in seiner Anhaeufung von menschlichen Demuetigungen und sozialem Elend stoesst er an die Grenzen des Glaubwurdigen. Doch der geschickte  Schnitt (bunte Traum-Sequenzen, in denen Precious sich als Disco-Queen oder Model-Star sieht, mischen sich raffiniert mit realen Elends- und Pruegel-Szenen in der verwahrlosten Wohnung oder auf den verschmutzten Strassen) und die Intensitaet der Darsteller (vor allem Gabourey Sidibe in der Titelrolle) ueberspielen die Schwaechen des Drehbuchs, bieten Einblicke in ein schwarzes, subkulturelles Milieu wie es so brutal im Kino selten gezeigt wird.
Der Film ist umstritten: der Vorwurf rassistischer Klischees wurde von einigen (schwarzen) Kritikern in Amerika erhoben, andererseits zeichnete das ( ueberwiegend weisse) Hollywood-Etablissement  ihn mit sechs Oscar-Nominierungen aus, und die hervorragende Darstellerin der Mutter, Mo’Nique, erhielt dann auch die goldenen Statue als besten Nebendarstellerin.
Die Diskussion um die Darstellung der Farbigen im grossen Kino ist noch lange nicht abgeschlossen. Aber vielleicht bringt „Precious“ sie ein gut‘ Stueck voran.

Foto/ Verleih: Prokino

zu sehen: CineStar Sony Center OV;  Hackesche Hoefe OmU;  Odeon OmU;  Broadway; CinemaxX Potsdamer Platz;  Filmtheater am Friedrichshain;  International; Kulturbrauerei;  Neue Kant Kinos;  Yorck

Boese Einblicke: „Staats-Sicherheiten“ im Hans-Otto-Theater Potsdam ****

25. März 2010TheaterkritikenNo Comments

Im Oktober 2008 fand im Potsdamer Hans-Otto-Theater die Urauffuehrung des Dokumentar-Stueckes „Staats-Sicherheiten“ statt. Zunaechst waren nur drei Vorstellungen angesetzt, doch der anhaltende Erfolg sowie die Auszeichnung mit dem Berliner „Friedrich-Luft-Preis“ erzwangen weitere Auffuehrungen,  die im Jahr darauf noch durch ein zweites, aehnlich erarbeitetes Werk unter dem Titel  „Vom Widerstehen“ ergaenzt wurde. Beide Stuecke befinden sich weiterhin im Repertoire des Potsdamer Theaters.
In „Staats-Sicherheiten“ berichten 15 ehemalige DDR-Buerger persoenlich ueber ihre damaligen Schicksale, vor allem ueber ihre schrecklichen Erfahrungen mit dem Staatssicherheitsdienst. Darunter prominente wie die Buergerrechtlerin Vera Lengsfeld (Jhg.1952) oder die Fernsehansagerin Edda Schoenherz (Jhg.1944), aber auch unbekannte wie Hans-Eberhard Zahn, der Aelteste (Jhg.1928), der durch innwendiges Gedichte-Rezitieren die Isolierhaft ueberlebte, oder Mario Roellig (Jhg.1967) der juengste, der verurteilt wurde, weil er sich weigerte, Spitzeldienste fuer die Stasi zu liefern.
Alle schildern – mehr oder weniger sprach-gewandt – ihre unerwartete, ploetzliche Verhaftung, ihre demuetigende Untersuchungshaft, ihren – allen rechtlichen Normen Hohn sprechenden – Gerichts-Prozess, die sich anschliessende. oft menschenunwuedige Haftstrafe in den Zuchthaeusern der DDR, sowie ihre Freilassung und die sich daraus ergebenden Folgen fuer den weiteren Lebensweg – politische oder traumatische Schicksale, die besonders anruehrend sind: wenn zum Beispiel Heidelore Rutz in einem Kieler Kaufhaus die von ihr im Gefaengnis unter physischem Druck gefertigte Bettwaesche entdeckt.
Die Journalistin Lea Rosh und die Psychologin Renate Kreibich-Fischer hatten die Idee zu diesem Dokumentar-Theater, haben auch in Zusammenarbeit mit den Betroffenen die dramaturgische Fassung entworfen – eine kunstvoll-verknuepfte Collage der unterschiedlichen Berichte.  Regisseur Clemens Bechtle gestaltet daraus – mit nur wenigen Requisiten wie Stuhl, Tisch oder Pritsche sowie einigen projezierten alten Portraet-Fotos der jeweils Berichtenden -  eine sich geschickt-ueberlappende Szenenfolge: einen knapp zweistuendigen, pausenlosen Abend ohne theatralische Girlanden. Stephan Krawczyk laesst akustisch  mit ein paar Toenen seiner Maultrommel und einigen nachdenklichen Liedern die unheimliche Atmosphaere jener Tage hoerbar werden.
Ein Abend, bei dem die aesthetischen Mittel nur eine untergeordnete Rolle spielen; ein Abend, der ohne Larmoyanz und schaeumendem Eifer berichten und aufklaeren will.
Bewundernswert sind Mut und Widerstandskraft der 15 Betroffenen, die von ihren schrecklichen, oft traumatischen Erfahrungen mit der Stasi berichten – einmal um zu dokumentieren, welche unheimliche Macht die Stasi im System der DDR besass, besonders aber zu warnen, vor all denen, die bis heute versuchen, die Verbrechen und Untaten der untergegangenen Republik frech zu verharmlosen oder zu beschoenigen.

Foto: Stefan Gloede/ Hans-Otto-Theater

naechste Auffuehrungen: 17.4. in Neubrandenburg / 21.5. in Potsdam

Boese Einblicke: „Staats-Sicherheiten“ im Hans-Otto-Theater Potsdam ****

25. März 2010AllgemeinNo Comments

Im Oktober 2008 fand die Urauffuehrung des Dokumentar-Stueckes „Staats-Sicherheiten“ im Hans-Otto-Theater Potsdam statt. Zunaechst waren nur drei Auffuehrungen angesetzt, doch der anhaltende Erfolg erzwang weitere Vorstellungen, die darauf folgende Auszeichnung mit dem Berliner „Friedrich-Luft-Preis“ tat ein Uebriges und im Jahr darauf ergaenzte das nach den gleichen Prinzip erarbeitete Stueck „Vom Widerstehen“ den Versuch einer buehnen-dramatische Aufarbeitung eines wesentlichen Komplexes der DDR-Geschichte. Beide Stuecke befinden sich noch im Repertoire. In „Staats-Sicherheiten“ erzaehlen 15 Personen ihre privaten Geschichten – darunter prominente wie die Buergerrechtlerin Vera Lengsfeld (Jhg.1952) oder die Fernsehansagerin Edda Schoenherz (Jhg.1944), aber auch kaum bekannte wie Hans-Eberhard Zahn (Jhg.1928), der aelteste, oder Mario Roellig (Jhg.1967), der juengste unter ihnen. Sie alle berichten ganz unsentimental, aber bewegend wie sie ueberraschend verhaftet wurden, wie sie in Untersuchungshaft gequaelt und gedemuetigt wurden, wie sie unter fadenscheinigen Anklagen in fragwuedigen Prozessen zu willkuerlichen Strafen verurteilt wurden, wie sie diese Strafen in verschiedenen Zuchthaeseuser teils unter menschenunwuedigen Verhaeltnissen absassen, wie sie trotzdem ihre innere Wuerde und Menschlichkeit bewahren konnten und wie sie und unter welchen aeusseren wie innerlichen Umstaenden sie nach ihrer Entlassung weiterlebten. Die Journalistin Lea Rosh und die Psychologin Renate Kreibich-Fischer hatten die Idee zu diesem Stueck, erstellten zusammen mit den Betroffenen die entsprechende Dramatuegie – die kunstvoll-erhellende Verschraenkung der Erzaehlungen – und der Regisseur Clemens Bechtel arrangierte den knapp zweistuendigen Abend als eine sich fliessend-ueberlappenden Szenen-Folge auf offener Buehne: ein paar Requisiten – Stuhl,Tisch,Pritsche,Tuer – deuten den Handlungsraum an, projezierte Fotos zeigen den jeweils Berichtenden in der Zeit seiner Verhaftung, und Stephan Krawczyk (Jhg.1955) versteht es, mit ein paar Toenen auf seiner Maultrommel wie mit zwei Liedern die unheimliche Stimmung jener fuer alle Betroffenen so leidvollen Tage hoerbar zu machen. Bewundernswert vor allem ist die Kraft, die alle 15 Mitwirkenden aufbringen, ihre schrecklichen, teils traumatischen Erlebnisse einem heutigen Publikum nahezubringen: voller Engagement, aber ohne Larmoyanz und eifernder Wut, aufklaererisch im besten Sinn und bewegend zugleich. Ein Theaterstueck bei dem aesthetische Fragen erst in zweiter Linie relevant sind, aber ein politisch-moralisch wichtiger Abend: sowohl fuer diejenigen, die die DDR noch erlebt haben ebenso wie fuer die juengeren, nachgeborenen Generationen. Zumal immer wieder alte Stasi-Angehoerige frech versuchen, ihre schlimmen Taten wie auch die boese Geschichte der DDR-Justiz umzudeuten, zu faelschen oder zu harmlosen.

Auf dem Pulverfass: „Ajami“ von Scandar Copti und Yaron Shani ****

16. März 2010FilmkritikenNo Comments

Das ueberwiegend von Arabern bewohnte, etwas aermliche Stadt-Viertel „Ajami“ am Suedrand von Tel Aviv spiegelt – so will es dieser Spielfilm – die Verhaeltnisse im Nahen Osten hautnah. Mehrere Einzelschicksale familiaerer Art werden kunstvoll verknuepft. Der 19-jaehrige Omar muss seine Familie vor der Rache eines verfeindeten Clans schuetzen.  In einer – fuer europaeisches Rechtsempfinden – grotesken Gerichts-Szene (Maenner in einem Zimmer auf Teppichen sitzend) werden Mord oder Todschlag gegen riesige Geldsummen aufgewogen. Obwohl persoenlich voellig unschuldig, muss Omar nun zum Schutz von Mutter, Grossvater und Geschwister das entsprechende Geld auftreiben. Ein etwas undurchsichtiger, arabischer Restaurantbesitzer christlichen Glaubens hilft ihm dabei,  als aber der Moslem Omar mit dessen Tochter anbaendelt,  werden Freundschaft wie Unterstuetzung ihm sofort entzogen. In selben Restaurant arbeitet – illegal – auch der 16-jaehrige, palaestinensische Grenzgaenger Malek, um seiner Mutter in Ramallah die teure Rueckenmarktransplantation zu ermoeglichen. Omar und Malek freunden sich mit einem Kreis von Drogenhaendlern an (einer von ihnen arbeitet als Koch im Restaurant) und versuchen ebenfalls in dieses lukrative Geschaeft einzusteigen. Hier kommt dann der israelische Polizist Dando ins toedliche Spiel, der erkennen muss, dass sein Bruder von dieser arabischen Drogenhaendler-Bande aus nichtigem Grund erstochen wurde. Und am Ende mischt sich unerwartet auch noch Omars kleiner Bruder in die immer wilder kreiselnde Gewalt-Spirale ein.
Die beiden Regisseure Scandar Copti und Yaron Shani, ein arabischer Christ und ein israelischer Jude, haben ihrer Geschichten nach wahren Ereignissen gestaltet und ihre (ueberzeugend gespielten) Figuren mit Laien besetzt. Dadurch gewinnt der spannend und rasant gedrehte Film den Anschein hoher Wahrscheinlichkeit. Alle Probleme, die im juedisch-arabischen Umfeld von Tel Aviv taeglich explodieren koennen, sind in die 2 Stunden Spielfilm gepresst: menschliche, soziale, religioese und damit (am Rande) auch die politischen des Staates Israels. Dabei enthalten sich die Regisseure weithin jeder moralisch-einseitigen Verurteilung, zeigen vielmehr Unrecht oder Menschlichkeit auf allen Seiten – vielleicht ein wenig zu (politisch) korrekt.  Die gravierende Schwaeche des Films liegt jedoch in seiner allzu unuebersichtlich-komplizierten Handlungs-Struktur, seiner dramaturgischen Ueberfrachtung. Weniger verwickelte Geschichten, einfachere Verkuepfungen und klarere Erzaehl-Strukturen haetten den gefaehrlichen, immer explosiven Alltag der Menschen in Ajami – als Parabel fuer den ganzen Nahen Osten – noch eindrucksvoller und nachhaltiger erscheinen lassen. Dennoch: sehenswert.

Foto/ Verleih: Neue Visionen

zu sehen:  Hackesche Hoefe (OmU); Movimento (OmU); Broadway; Filmtheater am Friedrichshain; Kulturbrauerei; Neues Off

Brutale Karriere: „Un Prophete“ von Jacques Audiard ****

13. März 2010FilmkritikenNo Comments

Malik (Tahar Rahim), knapp 20-jaehriger Fanzose arabischer Abstammung, wird in ein ziemlich heruntergekommenes Gefaengnis unweit von Paris eingeliefert: sechs Jahre Haftstrafe fuer ein (im Film) nicht naeher erlaeutertes Verbrechen. Malik wuchs nach eigenen Angaben in Heimen auf, kann kaum lesen und schreiben, hat keinerlei Berufserfahrung. In dieser Haftanstalt uebt eine korsische Gangsterbande unter ihrem weisshaarigen Gentleman-Anfuehrer Cesar (Nils Arestrup), und mit heimlicher Billigung des Aufsichtspersonals, die wahre Macht aus. Malik wird von den Korsen gezwungen, einen Gefangenen, dessen Aussage gefaehrlich werden koennte, zu ermorden – wenn nicht, werde er selbst umgebracht. Malik fuegt sich und geniesst von da ab den Schutz Cesars, darf dessen Zelle fegen oder fur ihn Kaffe kochen. Langsam entdeckt Malik – mehr intuitiv als bewusst – die inneren Machtzusammenhaenge und die Moeglichkeiten, sie zum eigenen Vorteil zu nutzen. Er lernt schreiben, lesen, erledigt zunaechst Hilfsarbeiten in der Kueche oder bei der Essensausgabe – solch gutes Verhalten wird mit Freigaengen belohnt. Doch Malik nutzt diese Freigaenge nach Paris oder Marseille nicht nur um Boten-Auftraege fuer den Gangsterboss Cesar zu erledigen, sondern er baut sich mit Hilfe eines arabischen Kumpels ein eigenes Netzwerk im Drogenhandel auf.
Da auf Grund eines neuen Gesetzes von Sarkosy die meisten korsischen Gefaengnis-Insassen in Haftanstalten auf Korsika ueberfuehrt werden, und die folgenden Neuzugaenge meist Moslems sind, wird allmaehlich die Herrschaft der Korsen-Gangster durch Araber-Banden abgeloest, die ihrerseits ebenfalls im Drogenhandel (in und ausserhalb des Gefaengnisses) taetig sind.
Malik passt sich den neuen Verhaeltnissen ebenso geschickt wie brutal an. Am Ende verlaesst er die Anstalt, wird von Frau und Kind des inzwischen (an Hodenkrebs) gestorbenen Kumpels abgeholt. Doch im vieldeutigen Schlussbild, wenn er und seine neuen „Familie“  in scheinbarer Harmonie zum Bus laufen, werden  sie von mehreren dunklen Limosinen langsam verfolgt…
Regisseur Jacques Audiard schildert diese harte, unsentimentale Gangster-Karriere in knappen, schnoerkellosen Einstellungen, die alle ueberfluessigen oder konventionellen Details eines Gefaengnisfilms vermeiden. Eine sehr eigenwillige, elliptische Erzaehlweise, manchmal mit surrealen Einstellungen (der von Flammen umzuengelte Ermordete) oder Schwarz-Blenden, die nur Ausschnitte eines Bildes freigeben, -  so dass der Film, der auch aeusserst harte Gewalt- und Mord-Szenen zeigt, wie aus der Perspektive Malik’s gedreht scheint. Eindringlich, spannend und – scheinbar – ohne moralische Wertung. Kein Sozial-Drama, auch wenn der Film bei seiner Urauffuehrung in Frankreich heftige Auseuandersetzungen ueber Haftanstalten und ihre Insassen ausgeloest hat.
Das Zwiespaeltige eines „sympathischen Verbrechers“ wird in diesem Gangsterdrama gezeigt, jedoch weder verklaert noch verurteilt,  – vor allem aber durch die ueberragende Leistung des Darstellers Tahar Rahim eindrucksvoll beglaubigt.
Raetselhaft bleibt der Titel des Films: wer ist hier der Prophet, oder: was ist hier prophetisch, vorausschauend, weissagend ? Die Fragen bleiben offen.
Ein grosser Film -  nicht nur wegen 150 Minuten Laenge  : packend, irritierend und vielschichtig.

Foto/ Verleih: Sony

zu sehen: u.a. Rollberg (OmU); Broadway; Central Hackescher Markt; CinemaxX Potsdamer Platz; Filmtheater am Friedrichsheim; Movimento

Star-Auftritt: „Crazy Heart“ von Scott Cooper ***

8. März 2010FilmkritikenNo Comments

Die Geschichte eines abgehalfterten Country-Music-Stars: zwischen Arizona und Texas tingelt Bad Blake vor angegrautem Publikum, mal in schaebigen Restaurants, mal in kalten Bowlingbahn-Hallen. Fast 60 Jahre alt und dem Alkohol verfallen. Bis er eines Tages auf die junge Journalistin Jean trifft und zu ihr und ihrem vierjaehrigen Sohn – dank seines rauhbeinigen Altmaenner-Charmes – eine herzlich-intime Beziehung entwickelt. Doch auch dieser menschliche Halt scheitert am Alkohol: der angetrunkene Blake verliert den kleinen Sohn seiner neuen Geliebten in einer Houstoner Shopping Mal aus den Augen – und nachdem das Kind Stunden spaeter von Wachmaennern wieder gefunden wird,  trennt sich die schokierte Jean von ihm. Blake unterzieht sich daraufhin einer Entziehungskur und findet zu seiner alten Form als Song-Schreiber fuer den von ihm protegierten Nachfolger Tommy zurueck – wenn auch weiterhin als einsamer Looser. Ein unwahrscheinlices, konstruiertes Happy-End.
Der Regie-Newcomer Scott Cooper hat die klischeehafte Story geschickt und reizvoll in Szene gesetzt,  prachtvolle Landschafts-Panoramen zwischen die klug-ausgehorchten Dialoge der Protagonisten geschnitten und mit viel populaerer Country-Music angereichert. Triumph des Filmes aber sind die Darsteller: Jeff Bridges – bisher eher in zweiter Reihe hinter den Top-Stars von Hollywood – verkoerpert den alternden Country-Music-Star mit einer hinreissenden Nonchalance, nichts scheint ausgedacht oder gespielt – der eher abstossend-arrogante Macho-Typ wirkt in dieser Darstellung (fast) liebenswert.  Ebenbuertig auch seine Mitspieler: Maggie Gyllenhaal als symphatisch-normale junge Frau und Mutter oder Robert Duvall als alterskluger, helfender Freund.
Kein bedeutendes Opus,  nicht sehr tief lotender Aufguss einer schon oft benutzten Story,  aber ein filmisch-gewitztes, cleveres Portraet heutiger amerikanischer Befindlichkeit, anschaulich gemacht und auch musikalisch attraktiv durch den exzellenten Haupt-Darsteller Jeff Bridges – verdientermassen dafuer mit dem diesjaehrigen Oscar belohnt..

Foto/ Verleih: Fox
zu sehen: CineStar Sony Center (OV); Babylon Kreuzberg (OmU); Central Hackescher Markt (OmU); Neue Kant Kinos; Colosseum u.a.

Riskanter Einsatz: „The Hurt Locker“ von Kathryn Bigelow ****

7. März 2010FilmkritikenNo Comments

Der Film spielt im Irak-Krieg und zeigt die taegliche Arbeit eines Bomben-Entschaerfer-Trupps, einer kleineren Gruppe raubeiniger Maenner, Spezialisten im Orten,  Aufspueren und Vernichten versteckter, handgebastelter Bomben. Die Kamera ist dabei immer dicht an der Koerpern der Soldaten, verfolgt jeden ihrer Blicke und Gesten, man hoert ihren Atem, fuehlt gleichsam wie ihr Adrenalinspiegel steigt. Bis auf ganz wenige, kurze Ausnahmen ist das gesamte Geschehen aus dem Blickwinkel der amerikanischen Soldaten gefilmt, der Zuschauer sieht, hoert und erlebt nur das, was auch sie sehen, wahrnehmen und erfahren.
Wie einzelne Episoden reihen sich die taeglichen Einsaetze aneinander, getrennt durch knappe Szenen im Lager, in denen die Soldaten ueber Persoenliches sprechen : ueber ihre Familien, ueber den Sinn ihres Lebens, ueber Aengste, ueber Beziehungen untereinander. Im Mittelpunkt steht Sgt.James (Jeremy Renner),  der neu hinzukommt und einen zu Beginn des Film umgekommenen Spezialisten ersetzen muss: ein unangepasster, rebellischer Typ, dem der gefaehrlichen Kitzel des Bombenentschaerfens geradezu lebensnotwendig erscheint. Demgegenueber sein schwarzer Kumpel Sanborn (Anthony Mackie), der – ernuechtert vom grausamen Geschaeft – die Tage bis zum Ende seines Irak-Einsatzes zaehlt oder Sgt.Eldridge (Brian Geraghty), der zynisch-verzweifelt seinen Job verflucht, bis er schwer verwundet  – und gleichsam wie erloest – abtransportiert wird.
Der hoch-spannende, im Stil eines Action-Dramas gedrehte Film zeigt keinerlei allgemeinere Ueberblicke, weder auf das kriegerische Geschehen noch auf die politische Hintergruende oder auf Probleme der Armee. Die Iraker tauchen nur als stumme Randfiguren auf, meist als Beobachter der einzelnen Bombenentschaerfungen: ob Freund oder Feind ist fuer die Soldaten (wie auch fuer die Zuschauer) kaum auszumachen.
Gutaussehende, kraeftige Maenner in Augenblicken hoechster physicher Gewalt – ein Grundthema der Filme von Kathryn Bigalow; in diesem Fall im Irak-Krieg angesiedelt. Brillant filmisch umgesetzt, von (bewusst) unbekannteren Darstellern hervorragend gespielt und mit gerade soviel melodramatischem Gefuehl  durchsetzt, dass die Anteilnahme des Zuschauers trotz der realistischen Schock-Bilder immer gewahrt bleibt. Am Ende – wenn der Hauptheld nach seiner Entlassung in die USA, sich dort langweilt und zu einem zweiten Kriegs-Einsatz zur Truppe zurueckkehrt – und wenn er in voller Montur eine Strasse entlang dem Panorama-Horizont entgegen schreitet, dann ist dies grosses, gefuehls-starkes Kino in der besten Tradition Hollywoods.

Foto /Verleih: Concorde

Der Film wurde unter dem Titel „Toedliches Kommando“ im August 2009 in den deutschen Kinos gestartet. z.Zt noch zu sehen: Kino Eiszeit (OmU); CineStar Sony Center (OV)

Vom Erwachsenwerden: „An Education“ von Lone Scherfig ****

6. März 2010FilmkritikenNo Comments

London, 1961. Jenny, ein braves, dennoch selbstbewusstes Schulmaedchen, 16 Jahre alt, lebt in engen, kleinburgerlichen Verhaeltnissen. Sie versucht durch fleissiges Lernen einen guten Abschluss zu erzielen, um damit einen College-Platz in Oxford zu erhalten. Nur so kann sie ihrem spiessigen Elternhaus entkommen und ein gewisses Mass an Freiheit und Unabhaengigkeit gewinnen. Durch Zufall lernt sie den mindestens zehn Jahre aelteren David Goldman kennen, einen liebenswuerdigen, aber auch etwas undurchsichtigen, juedischen Immobilienmakler. Sie laesst sich mit ihm ein, geraet in einen ihr bis dahin unbekannten Freundeskreis, in dem man das Leben in vollen Zuegen geniesst:  Konzerte, teure Restaurants, schicke Kleider, Ausfluege nach dem damaligen Sehnsuchts-Ort Paris (Juliette Greco!) Die Eltern, verschuechtert und unsicher ob ihres bescheidenes Lebens im sued-westlichen Londoner Vorort, weit weg von Kunst und Kultur, lassen ihre Tochter gewaehren, geben sich mit Not-Luegen zufrieden. Jenny verlaesst die Schule, verlobt sich offiziell und entdeckt, dass David bereits verheiratet ist. Schockiert, ernuechert kehrt sie zu den Eltern zurueck, holt mit Hilfe einer ihr gewogenen Lehrerin den Schulabschluss nach – und bekommt am Ende des Films die Zulassung zum Literatur-Studium in Oxford.
Eigentlich eine ganz einfache, unspektakulaere Geschichte – Unordnung und fruehes Leid im streng buergerlichen England Anfang der 1960er Jahre. Doch der daenische Regisseurin Lone Scherfig gelingt ein kleines Meisterwerk: durch sensible Beschreibung ihrer Film-Figuren und deren Milieus. Klischees werden vermieden, die schwierige Balance zwischen kritischer und liebevoller Charakter-Zeichnung mit feinem Gespuer fuer kleinste Nuancen gehalten und in schoene filmische Bilder umgesetzt. Schlagfertige und treffsichere, oft ironisch oder sarkastisch gefaerbte Dialoge von Nick Hornby und ein grandios ausgesuchtes Darsteller-Ensemble – exzellent bis in die kleinsten Nebenrollen (u.a. Emma Thompson, Alfred Molina, Sally Hawkins).
Der vierundzwanzig-jaehrigen Carey Mulligan gelingt als symphatisch-taffe Jenny der grosse Sprung von der kaum bekannten Nachwuchsdarstellerin in die erste Liga der Stars: Nominierung als beste Schauspielerin fuer den diesjaehrigen Oscar. Ebenso eindrucksvoll und ueberzeugend Peter Sarsgaard in der komplizierten Rolle des ebenso liebenswerten wie windigen Immobilien-und Heiratsschwindlers David Goldman.
Ein sogannanter ‚kleiner‘, auch huebsch nostlgischer Film und zugleich ein grosser Wurf.

Foto/ Verleih: Sony Pictures

zu sehen: u.a.CineStar Sony Center (OV); Central Hackescher Markt (OmU); Die Kurbel; Movimento; Passage Neukoelln; CinemaxX Potsdamer Platz

Blasse Schoenheit: „La Peri“ in der Staatsoper ***

5. März 2010TheaterkritikenNo Comments

Ein romantisches Ballett, uraufgefuehrt 1843 an der Pariser Oper, heute weitgehend vergessen. Vladimir Malakhov versucht nun die unbekannte Schoene wiederzubeleben und erzaehlt die anruehrende Geschichte der Peri ganz im Stil eines grossen, aufwendigen Tanzdramas der damaligen Epoche. Er haelt sich dabei eng an historische Vorlagen, Bilder und Beschreibungen, rekonstruiert den Tanz-Stil dieser Zeit, da die Original-Choreographie verloren ging.
Die Handlung: Prinz Achmed ist seines Harems ueberdruessig, sehnt sich nach einer beonderen Art der Liebe und glaubt sie in der Gestalt eines maedchenhaften Geister-Wesens zu finden, eben jener elfengleichen Peri, die ihm in seinen Traeumen und Opium-Raeuschen erscheint. Doch die Verwechslung von Wahn und Wirklichkeit endet fuer den Prinzen toedlich – da hilft im Theater nur noch eine maerchenhafte Schluss-Apotheose der vereinigten Liebenden.
Der Ausstatter Jordi Roig entwarf einen weitraeumigen Palast-Saal mit Ausblick, ueppigem Sofa und vielen Liege-Kissen im orientalischen Geschmack, so wie das 19.Jahrundert diese Art von Exotik schaetzte,  dazu praechtige Kostueme aus pastellfarbigen Schleier-Stoffen fuer die Harems-Damen und das beruehmte, knielange weisse Tutu fuer die Peri.
Der knapp zweistuendige Abend gleicht einem lebendig gewordenen, exotischen alten Bilderbuch, ein Ballett der kleinen, feinen Schrittfolgen, Haltungen und Posen, anmutig und altmodisch zugleich.
Die Taenzer bewegen sich im klassischen Reglement perfekt, schweben mit hoher Leichtigkeit und Grazie ueber die Buehne. Die Haupt-Partien sind mehrfach besetzt – in der von mir besuchten Vorstellung war die Japanerin Shoko Nakamura eine wunderbar-zarte, ideale Peri,  kraftvoll assistiert von ihrem russischen Partner Mikhail Kaniskin als Prinz. Hervorragend aufeinander eingespielt : das gesamte Ensemble.
Doch die detailgenaue, liebevolle Neu-Inszenierung dieses romantischen Balletts – die gefaellige, aber kaum nachhaltige Musik stammt vom Deutsch-Franzosen Friedrich Burgmueller – hat ein grosses Manko: ihre aeussere Schoenheit bezaubert, aber sie beruehrt in keinem Moment – ein Maerchen ohne tiefere Bedeutung, teilweise mit Klischees beladen, die heute, wenn sie bloss uebernommen werden, eher befremden oder langweilen. Vladimir Malakhov hat der „Peri“ ein perfekt-sitzendes, elegantes Gewand geschneidert, es aber nicht vermocht, ihr Blut und Leben einzuhauchen : so bleibt sie, was sie war -  ein schoenes, aber blasses  Geister-Wesen.

Foto: Enrico Nawrath / Staatsballett

naechste Vorstellungen: 11.und 12.Maerz / 13.und 15.April 2010

Kategorien

  • Allgemein
  • Berlinale
  • Filmkritiken
  • Theaterkritiken
  • Verschiedenes

Neueste Beiträge

  • Ende der Spielzeit 2018/19 in den Berliner Opernhäuser
  • Kino & Theater – Mai / Juni 2019
  • Gelungenes Musiktheater: „Oceane“ in der Deutschen Oper Berlin****
  • Kino & Theater März 2019
  • Meine BERLINALE 2019

Schlagwörter

Nase Reise nach Reims

Archive

  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Juli 2011
  • Juni 2011
  • Mai 2011
  • April 2011
  • März 2011
  • Februar 2011
  • Januar 2011
  • Dezember 2010
  • November 2010
  • Oktober 2010
  • September 2010
  • August 2010
  • Juni 2010
  • Mai 2010
  • April 2010
  • März 2010
  • Februar 2010
  • Januar 2010
  • Dezember 2009
  • November 2009
  • Oktober 2009
  • September 2009
  • August 2009
  • Juli 2009
  • Juni 2009
  • Mai 2009
  • April 2009
  • März 2009
  • Februar 2009
  • Januar 2009
  • Dezember 2008
  • November 2008
  • Oktober 2008
  • September 2008
  • Juli 2008
  • Juni 2008
  • Mai 2008
  • April 2008
  • März 2008
  • Februar 2008
  • Januar 2008
  • Dezember 2007
  • November 2007
  • Oktober 2007
  • September 2007
  • August 2007
  • Juli 2007
  • Juni 2007
  • Mai 2007
  • April 2007
  • März 2007
  • Februar 2007
  • Januar 2007
  • Dezember 2006
  • November 2006
  • Oktober 2006
  • September 2006
Proudly powered by WordPress | Theme: Doo by ThemeVS.