Psycho-Thriller: „Das Groenholm-Syndrom“ in der Komoedie***

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Im modernen Konferenzraum eines internationalen Konzerns treffen vier Bewerber um einen Fuehrungs-Posten aufeinander: eine Dame, drei Herrn. Einer von ihnen soll ein verkappter Mitarbeiter der Personalabteilung sein. Wer von den vieren ist es ? Ein Katz-und Maus-Spiel beginnt.

Die vier Bewerber erhalten (schriftlich) verschiedene Aufgaben: unterschiedliche Rollenspiele (nach der sogenannten Groenholm-Methode) muessen durchgespielt werden. Aber wozu ? Und wer sagt dabei die Wahrheit ? Wer ist der Maulwurf ? Immer erregter werden die Beteiligten, immer hoeher schraubt sich die Psycho- Spirale, immer agressiver befetzen sich die vermeinlichen Konkurrenten – bis nach zwei Stunden wortreicher Schlammschlachten die verblueffende Wahrheit sich enthuellt. Folke Brabant hat diesen psychologischen Bewebungs-Kampf um einen Manager-Job temperamentvoll in Szene gesetzt und die vier Darsteller verkoerpern mit Bravour und hinterhaeltigem Witz ihre undurchsichtigen Rollen zwischen Echt und Falsch. Dass aber – besonders im 1.Teil – das Ganze etwas zaeh wirkt und die noetige Spannung gelegentlich verloren geht, liegt am Stueck. Zu deutlich laesst der Autor seine szenischen Einfaelle und dramaturgischen Strickmuster erkennen und ebenso die Muehe, die er sich gab, dies zu ueberspielen. Trotzdem: angenehme, wenn auch etwas synthetische Unterhaltung am Kurfuerstendamm.