Theater-und Film-Notizen: Februar 2018

THE SHAPE OF WATER von Guilermo del Toro (Kanada/USA 2017)

Vielgerühmter und mit bedeutenden Preisen ausgezeichneter Fantasy-Film des Schauspielers, Autors und Regisseurs Guilielmo del Toro („Pans Labyrinth“), Eine stumme Putzfrau entdeckt in einem Wissenschaftszentrum der US-Regierung  ein menschenähnliches Amphiebien-Wesen, das am Amazonas entdeckt wurde und dessen Nutzen zu Raumfahrts-Experimenten im Geheimlobor  ausgetestet werden. Die stumme Frau hat erst Mitleid, dann „verliebt sie sich in den düster-schillernden „Wassermann“…

Als Mix aus Märchen-, Comic- und Gruselfilm  aufwendig und effektvoll  inszeniert. Meine Meinung: kunstgewerblicher Kitsch                                                                                                           

Deutscher Kino-Start: 15.3.2018

 

THE POST (Die Verlegerin) von Steven Spielberg (USA 2017)

Im Sommer 1971veröffentlichten zuerst die „New York Times“ und dann die „Wahington Post“ Auszüge aus den sogenannten „Pentagon Papers“, einem von den verrschiedenen Regierungen geheimgehaltenen Dossier über Vorbereitung und Durchführung des (noch nicht beendeten) Vietnam-Krieges. Der Film verknüpft dieses historische Ereignis wirkungsvoll mit der Geschichte der „Post“-Verlegerin Katharine Graham, die, nadem die „New York Times“ ein gerichtliches Veröffentlichungs-Verbot bekam, sich druchrang dennoch weiter Teile der Geheim-Papiere zu drucken und so der Pressefreiheit zu einem legendäeren Sieg verhalf. Spielberg macht zusammen mit den hochpräziesen Darstellern Merryl Streep (als Verlegerin) und Tom Hanks (als Chefredakteur) ein spannendes Historien- und Medien-Drama, das zugleich ganz aktuelle Diskussionen um Sinn und Freiheit der Presse unaufdringlich miteinbezieht.  Intelligentes und unterhaltsames Hollywood-Kino (oscar-nominiert).                                       

Deutscher Kino-Start: 22.2.2018

 

 DON QUIXOTE / Das Staatsballett in der Deutschen Oper

Gefällige Inszenierung im alten Stil, nach Petipa durch den spanischen Choreographen Victor Ullate, der das „Spanische“ an den Ballett von 1869 besonders betont. Bescheidenes Bühnenbild, da beschränkt wegen des Wasserschadens vom Heiligen Abend, aber elegante Kostüme (Roberta Guidi di Bagno). Polina Semionova als Kitri: klassisch perfekt, aber auch Elisa C.Cabrera (Mercedes), Elena Pris (Königin der Gitanos) und Marian Walter  (Basil) sind gute Partner. Insgesamt: ein bißchen brav.                   

Premiere: 22.2.2018

 

DON GIOVANNI / Mozart in Cottbus

Vom Intendanten Martin Schüler als pralles Volkstheater inszeniert, das Spiel mit dem Sex deutlich betonend. Vor einer gekippten Renaissance-Fassade spielend, mit Requisiten und  Kostümen aus unterschiedlichen Zeiten. Musikalisch etwas unausgeglichen (Dirigent Evan A. Christ), am profiliertesten und auch am souveränsten: Andreas Jäpel als Leporello, hübsch die zierliche Zerlina von Liudmilla Lokaichuk (als Kontrast zum baumlangen Ingo Witzke als Masetto). Unterhaltsam.                         

Premiere: 24.2.2018 .